Nationale und internationale Untersuchungen belegen, dass Menschen mit einer geistigen Behinderung im Vergleich zu Nichtbehinderten ein erhöhtes Risiko haben, Opfer von (sexueller) Gewalt zu werden. Im Rahmen der strafrechtlichen Verfolgung der Täter bilden die Aussagen der geistig behinderten (Opfer-) Zeugen häufig die einzige Ermittlungsgrundlage.
In der vorliegenden Arbeit wertet die Autorin internationale Studien zum Thema der Befragung und Anhörung von Menschen mit geistiger Behinderung aus. Ergänzt werden diese Untersuchungsergebnisse durch exemplarische Interviews mit Kriminalbeamten.
Konkrete Handlungsempfehlungen für die polizeiliche Anhörung von geistig behinderten Menschen sollen die Arbeit von Kriminalbeamten in der Praxis erleichtern und zu einer adäquaten Unterstützung betroffener (Opfer-) Zeugen bei der Erbringung verwertbarer Aussageleistungen führen.
Inhalt
Einleitung
1 Kennzeichen einer geistigen Behinderung
1.1 Das Kriterium der Intelligenz
1.2 Zum Vorkommen geistiger Behinderung
1.3 Kognitive Faktoren und Sprache bei geistiger Behinderung
1.3.1 Informationsaufnahme
1.3.2 Informationsverarbeitung und Gedächtnis
1.3.3 Reaktion
1.3.4 Kommunikative Aspekte
1.4 Soziale Kompetenz und Motivation
2 Gewalt gegen Menschen mit geistiger Behinderung
2.1 Begriffsbestimmung von Gewalt
2.2 Formen von Gewalt gegen Menschen mit Behinderung
2.3 Sexuelle Gewalt gegen Menschen mit geistiger Behinderung
2.3.1 Zum Vorkommen sexueller Gewalt bei Menschen mit geistiger Behinderung
2.3.2 Erklärungsansätze erhöhter Vulnerabilität
2.4 Folgen von (sexueller) Gewalt
2.4.1 Folgen für Opfer mit geistiger Behinderung
2.4.2 Folgen für Täter
3 Die polizeiliche Vernehmung
3.1.1 Vernehmung und Anhörung
3.1.2 Polizeiliche, richterliche und staatsanwaltschaftliche Vernehmung
3.1.3 Beschuldigtenvernehmung und Zeugenvernehmung
3.1.4 Der Begriff (Opfer-) Zeuge
3.1.5 Viktimologie
3.2 Ziele einer (Opfer-) Zeugenvernehmung
3.3 Aussagepsychologische Glaubhaftigkeitsbegutachtung
3.4 Vernehmungsaufbau: Ablauf einer (Opfer-) Zeugenvernehmung
3.5 Einflussfaktoren auf die Aussagefähigkeit und -bereitschaft von Opferzeugen
3.5.1 Akute oder posttraumatische Belastungsstörung
3.5.2 Verhaltensorientierte Selbstvorwürfe
3.5.3 Schuldvorwürfe durch Dritte
3.5.4 Gefühl des Kontrollverlustes
3.5.5 Angst vor Glaubwürdigkeitsentzug
3.6 Der Vernehmungsalltag
4 Besonderheiten in der Anhörung von (Opfer-) Zeugen mit geistiger Behinderung
4.1 Rapport
4.2 äußere Rahmenbedingungen
4.2.1 Zum räumlichen Setting
4.2.2 Anwesende Personen
4.2.3 Zum zeitlichen Setting
4.3 Sprachniveau und Wortwahl
4.4 Geeignete und ungeeignete Frageformen
4.5 Suggestibilität und "Acquiescence"
4.6 Zwei ausgewählte Befragungsmethoden und ihre Eignung für die Anhörung geistig behinderter (Opfer-) Zeugen
4.6.1 Das "Memorandum of good practice"
4.6.2 Das kognitive Interview
4.7 Aufzeichnung der Anhörung
5 Methodik der durchgeführten Befragung von Polizeibeamten
5.1 Untersuchungsgegenstand
5.2 Ziel der Untersuchung
5.3 Untersuchungsdurchführung
5.3.1 Methode
5.3.2 Materialaufbereitung
5.4 Untersuchungsauswertung
6 Ergebnisse und Diskussion
6.1 Darstellung der Sachverhalte
6.2 Die (fachliche) Vorbereitung auf die Anhörungen
6.3 äußere Rahmenbedingungen der Anhörungen
6.3.1 Ort der Anhörungen
6.3.2 Anwesende Personen
6.3.3 Zeitpunkt, Zeitdauer und Häufigkeit der Anhörungen
6.4 Rapport, Sprachniveau und Frageformen
6.5 Abschluss der Anhörungen
6.6 Aufzeichnung der Anhörungen
6.7 Persönliche Reflexionen der befragten Kriminalbeamten ......115
6.8 Ergebniszusammenfassung
7 Handlungsempfehlungen für die Anhörung eines geistig behinderten (Opfer-) Zeugen
8 Resümee und Ausblick
Anhang
Literatur
Warum zeigen Menschen – wie beispielsweise beim Montessori-Prozess beobachtet - fast schon bizarr erscheinendes suggestives Befragungsverhalten, obwohl sie doch letztlich an der Gewinnung zuverlässiger Informationen interessiert sein müssten? Ein zentraler Erklärungsansatz für suggestives Befragungsverhalten ist das „konfirmatorische Hypothesentesten“. Hierunter wird die Tendenz verstanden, dass eine Hypothese (z.B. „der Tatverdächtige ist schuldig“; „eine Patientin leidet unter einer psychischen Störung“) sich unter bestimmten Umständen selbst bestätigt - und zwar sogar dann, wenn sie eigentlich falsch ist. Da aber eigene im Buch vorgestellte Forschungsprojekte keinen Beleg für die Annahme finden konnten, dass Personen mit vorgegebener Hypothese (klassisch) suggestiver befragen als Personen ohne eine solche Hypothese, scheint dieser Zusammenhang komplexer als gedacht.
Ein zentrales Ergebnis dieser Arbeit ist, dass ein bislang in der rechtspsychologischen Forschung nicht systematisch untersuchter Fragetyp, der in der sozialpsychologischen Literatur bekannt und als positive Teststrategie eingängig beschrieben ist, durchaus suggestive Effekte nach sich ziehen kann. Die „Formung“ einer Aussage erfolgt offenbar nicht allein durch einigermaßen leicht identifizierbares suggestives (Frage-)Verhalten. Der Beeinflussungsprozess ist komplexer und deshalb nicht immer leicht zu erkennen, woraus ein Bedarf an gezielten Trainingskonzepten abzuleiten ist.
Inhalt
1 Einleitung
2 Theoretischer und empirischer Hintergrund
2.1 Der Mensch als Hypothesentester
2.2 Das Modell des sozialen Hypothesentestens
2.3 Wie ein Verdacht sich selbst bestätigen kann
2.3.1 Kognitive Prozesse
2.3.2 Konfirmatorische Teststrategie
2.3.3 Motivationale Prozesse
2.3.4 Ergänzungsmöglichkeiten
2.4 Confirmation Bias oder Bestätigungstendenz(en)?
2.5 Suggestion in Befragungskontexten
2.5.1 Suggestive Fragen und Fragetechniken
2.5.2 Suggestive Verhaltensweisen
2.5.3 Suggestibilität
2.5.4 Erklärungsansätze für suggestive Einflussnahme
2.6 über den Einfluss einer überzeugung auf das suggestive Interviewverhalten
2.6.1 Rechtspsychologisch orientierte Studien
2.6.2 Sozialpsychologisch orientierte Studien
2.6.3 Zwischenfazit
2.6.4 Eigene Vorarbeiten
2.7 Fazit und Ableitung der Fragestellung
3 Hauptstudie
3.1 Design
3.1.1 Unabhängige Variable
3.1.2 Abhängige Variablen (AVn)
3.1.3 Störvariablen
3.2 Inhaltliche Hypothesen
3.3 Material und Operationalisierung
3.3.1 Film
3.3.2 Unabhängige Variable
3.3.3 Abhängige Variablen
3.3.4 Störvariablen
3.4 Versuchspersonen
3.5 Ablauf
3.6 Voranalysen und Beschreibung der Stichprobe
3.6.1 Sprichwortskala zur Erfassung der Akquieszenz
3.6.2 Ausschluss von Versuchspersonen
3.6.3 Beschreibung der Stichprobe unter Berücksichtigung der Störvariablen
3.6.4 Welchen Einfluss hat die Konflikterfahrung auf die suggestive Wirkung der Befragung?
3.6.5 Kontrollgruppe – trotz (offener) Befragung?
3.7 Hypothesengeleitete Auswertung
3.7.1 PH-A: Antwortverhalten in einer Befragung
3.7.2 PH-B: Freie Reproduktion nach einer Befragung
3.7.3 PH-C: Bewertung hypothesenrelevanter Inhalte nach einer Befragung
3.7.4 PH-D: Zusammenhang zwischen Antwortverhalten während einer Befragung und kognitiven sowie persönlichkeitspsychologischen Variablen
4 Diskussion
4.1 Diskussion der Ergebnisse: Hauptstudie
4.1.1 PH-Ai: Antwortverhalten in einer Befragung
4.1.2 PH-Bi: freie Reproduktion nach einer Befragung
4.1.3 PH-Ci: Bewertung hypothesenrelevanter Inhalte nach einer Befragung
4.1.4 PH-Di: Zusammenhang zwischen Antwortverhalten während einer Befragung und kognitiven sowie persönlichkeitspsychologischen Variablen
4.1.5 Gültigkeit der Ergebnisse und Fazit
4.2 PTS als Missing Link?
4.3 Was ist die Ursache einer klassisch suggestiven Befragung?
4.4 Bedeutung und Implikationen für die Praxis
Literatur
Karin Sassen
Durchführung und Protokollierung von Zeugenvernehmungen aus Sicht der Wahrnehmungspsychologie
Das sind die zentralen Fragen, denen in dieser Untersuchung nachgegangen wird. Dazu wurden Tonbandaufnahmen von Vernehmungen und Vernehmungsprotokolle detailliert miteinander verglichen. Als Ergebnis wird eine konstante Ablaufstruktur von Vernehmungsgesprächen festgestellt, es werden vielschichtige Modifikationen durch den Vernehmer bei der Protokollierung beschrieben und der Einfluss von Erwartungshypothesen wird anschaulich nachvollzogen
Inhalt
1 Einleitung
2 Theoretischer Teil
2.1 Zeugenvernehmungen in der Kriminalistik
2.1.1 Definition und Einordnung der Kriminalistik als wissenschaftliche Disziplin
2.1.2 Ziel, Bedeutung und Aufbau einer Vernehmung
2.1.3 Zur Lernbarkeit der Vernehmungsführung
2.1.4 Form und Bedeutung des Vernehmungsprotokolls
2.1.5 Problematik des sinngemäßen Protokollierens
2.1.6 Die Rolle des Verdachts in einer Vernehmung
2.2 Die Hypothese in der Vernehmungspsychologie
2.2.1 Einordnung und Gegenstand der Vernehmungspsychologie
2.2.2 Erkenntnisse der Vernehmungspsychologie zur Rolle von Hypothesen
2.3 Die Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung
2.3.1 Die kognitive Psychologie
2.3.2 Einführung in die Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung
2.3.3 Die Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung
2.3.4 Bewertung der Theorie
2.4 Forschungsstand
3 Untersuchung
3.1 Darstellung der qualitativen Inhaltsanalyse als Untersuchungsmethode
3.2 Begründung der Methodenwahl
3.3 Durchführung der Untersuchung
3.3.1 Festlegung des Materials (1. Stufe)
3.3.2 Analyse der Entstehungssituation (2. Stufe)
3.3.3 Formale Charakterisierung des Materials (3. Stufe)
3.3.4 Richtung der Analyse (4. Stufe)
3.3.5 Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung (5. Stufe)
3.3.6 Festlegung der Analysetechnik (6. Stufe)
3.3.7 Definition der Analyseeinheiten (7. Stufe)
3.3.8 Analyse des Materials (8. Stufe)
4 Ergebnisse und Interpretation
4.1 Charakterisierung des Gesprächs
4.1.1 Ergebnisse zur Gesprächsstruktur, Informationsgewinnung und Beziehungsebene (1. bis 3. Kategorie)
4.1.2 Interpretation der Ergebnisse zur Gesprächsstruktur, Informationsgewinnung und Beziehungsebene
4.1.3 Ergebnisse und Interpretation zu Gesprächsstruktur, Informationsgewinnung und Beziehungsebene im Zusammenhang mit der Hypothesentheorie
4.2 Entstehung des Protokolls
4.2.1 Orientierung an Routinen
4.2.2 Nicht-Protokollierung
4.2.3 Kreative Protokollierung
5 Ergebnisdiskussion
5.1 Allgemeines
5.2 überprüfung der Gütekriter
Einsatzsituationen im täglichen Polizeidienst sind immer auch Risikosituationen. Selbst Routinemaßnahmen können in schwierige bis lebensbedrohliche Lagen umschlagen. Um solche kritische Situationen zu bewältigen, reicht es nicht, wenn der Polizeibeamte auf allgemeine fachliche, persönliche und soziale Kompetenzen zurückgreifen kann. Er braucht zusäzliche Ressourcen, die in dieser Arbeit mit dem Begriff der Einsatzkompetenz umschrieben und in einem psychologischen Modell operativer Handlungskompetenz ausformuliert werden.
Eine zentrale Aussage des Modells, nämlich dass Einsatzkompetenz in interaktiven Einsatztrainings erlernbar ist, wurde experimentell überprüft. Es konnte gezeigt werden, dass Einsatztrainings (hier: das PE-Training der Bayerischen Polizei) tatsächlich einsatzkompetentes Handeln fördern. Die Effekte des Trainings sind auch nach einigen Monaten noch nachweisbar, wenn auch in geringerem Maße als wenige Tage nach dem Training. Den größten Nutzen aus dem Training ziehen Polizeibeamte mit Defiziten oder Unsicherheiten im Einsatzverhalten. Inwieweit zusätzliche mentale übungen den Lernerfolg steigern, konnte empirisch noch nicht geklärt werden. Polizeipsychologisch wird empfohlen, Einsatztrainings verstärkt in die Aus- und Fortbildung zu implementieren.
Inhalt
Vorwort
Einleitung
I. Ausgangslage: Der „überraschende“ Angriff auf Polizeibeamte
II. Theoretische überlegungen: Entwicklung eines Modells spezifischer Handlungskompetenz zur Bewältigung kritischer Einsatzsituationen: Das Einsatzkompetenz-Modell
1. Vorläufer-Modelle
1.1 Deeskalatives Einsatzmodell von Bernt und Kuhleber
1.2 Modell der Eigensicherung von Füllgrabe
1.3 Schusswaffeneinsatz-Modell von Lorei
2. Das Einsatzkompetenz-Modell und sein geschichteter Aufbau
2.1 Persönlichkeit
2.2 Berufliches Umfeld
2.4 Einsatzbegleitende innerpsychische Prozesse
2.5 Einsatzhandeln
3. Interaktive Einsatztrainings (Simulationstrainings
3.1 Das Einsatztraining der Bayerischen Polizei (PE-Training)
4. Mentale Vorstellung und mentales Training
4.1 Mentale Vorstellung und die neuropsychologischen Grundlagen mentalen Trainierens
4.2 Mentales Training
III. Empirische überprüfungen: Versuche zur empirischen Aufhellung des Einsatzkompetenz Modells
1. Evaluierungsstudien der Vorläufer-Modelle
1.1 Evaluierung des deeskalierenden Einsatzmodells bzw. der Integrierten Fortbildung der nordrhein-westfälischen Polizei
1.2 Evaluierung des Schusswaffeneinsatz-Modells bzw. der Schießausbildung der Hessischen Polizei
2. Untersuchungskonzept
3. Versuchsplanung und Versuchsdurchführung
3.1 Variablen
3.2 Das experimentelle Design
3.3 Versuchspersonen
3.4 örtlichkeit und Ausstattung
3.5 Versuchsleitung und Versuchspersonal
3.6 Versuchsreihen
3.7 Versuchsablauf
4. Hypothesen und weitere Annahmen
5. Auswertung
6. Ergebnisse
6.1 Deskriptive Statistiken (Fragestellung 1)
6.2 Hypothesentestung (Fragestellung 2)
6.3 Explorative Statistiken (Fragestellung 3)
6.4 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
IV. Diskussion
V. Konsequenzen für die polizeiliche Praxis
VI. Zusammenfassung
VII. Literatur
VIII. Anhang
Silke M. C. Brodbeck
Postmortale Computertomographie von Schussverletzungen im Vergleich zu Obduktionsbefunden
In dieser Arbeit werden Schussverletzungen zum einen mittels moderner Computertomographie und zum anderen mittels Obduktion untersucht. Die Ergebnisse beider Verfahren wurden in dieser 2005 publizierten Arbeit verglichen um die Vor- und Nachteile des jeweiligen Verfahrens dazustellen und um den Stellenwert der Computertomographie bei der Beurteilung von Schussverletzungen am Toten zu untersuchen.
Inhalt
1. Einleitung
1.2 Von den technischen Anfängen zur Spiral-CT
1.3 Die Entwicklung der postmortalen Computertomographie
1.4 Schusswaffenverletzungen
1.5 Schusswaffendelikte in der Bundesrepublik Deutschland
2. Material und Methoden
2.1 Untersuchungsaufbau
3. Ergebnisse
3.1 Allgemeine Betrachtung der untersuchten Fälle
3.2 Schusskanäle und ihre Betrachtung mittels Konfidenzintervallen
3.3 Deskriptiv ausgewertete Restbefunde nach anatomischen und pathologischen Gesichtspunkten kategorisiert
3.4 Rechtsmedizinische Befunde ohne radiologisches Korrelat
4. Diskussion
4.1 Diskussion der Ergebnisse
4.2 Einbettung in den wissenschaftlichen Gesamtkontex
Ute Ingrid Haas (Hrsg.)
Tertiäre Kriminalprävention durch Sport? Die Polizei als Akteur kommunaler Kriminalprävention
Ist nun aber Sport ein wirksames Mittel im Rahmen kommunaler Kriminalprävention und insbesondere in der tertiären Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen? Wie wirken Präventionsprogramme, wenn sich die Polizei aktiv an ihnen beteiligt? Welche Rolle sollte der Polizei im Rahmen kommunaler Kriminalprävention überhaupt zu kommen und welche Aufgaben sollte sie innerhalb des kommunalen Zusammenschlusses für Kriminalprävention übernehmen? Diesen Fragen wird im vorliegenden Band nachgegangen und anhand eines kriminalpräventiven Projektes des Gemeinschaftsprogramms „Alternative Sport“ der Polizeidirektion Braunschweig untersucht.
Die Publikation richtet sich an Wissenschaftler, Präventionsfachkräfte und Verantwortliche für Prävention in der Polizei und den Kommunen und ermöglicht einen Einblick in ein konkretes Präventionsprojekt, durchgeführt an einer Haupt- und Realschule, und seine Wirkung. Der vorliegende Band liefert Anregungen zur Implementierung kriminalpräventiver Projekte und eine Weiterentwicklung in der Evaluierung gewaltpräventiver Konzepte
Inhalt
Andrea Haase und Ute Ingrid Haas
Die „Alternative Sport“ („AS“) ein Konzept Kommunaler Kriminalprävention
1 POLIZEILICHE KRIMINALPRäVENTION IN BRAUNSCHWEIG
2 HANDLUNGSLEITENDE GRUNDLAGEN
2.1 Der Runderlass des niedersächsischen Innenministeriums vom 28. Juli 2005
2.2 Allgemeine Grundsätze für die polizeiliche Bearbeitung von Jugendsachen
3 ERSTES SYMPOSIUM „JUGENDGEWALT“
4 UMSETZUNGEN DER SYMPOSIUMSRESULTATE BEI DER PD BRAUNSCHWEIG
5 DIE „ALTERNATIVE SPORT“ – ALLGEMEINE ZIELE
6 UMSETZUNG VON „AS“ AUF LOKALER EBENE 7 UMSETZUNG VON „AS“ IN KONKRETE PROJEKTE
7.1 Stadtgebiet Braunschweig
7.2 Landkreis Gifhorn
7.3 Stadt Gifhorn
7.4 Landkreis Helmstedt - Stadt Schöningen
7.5 Landkreis Goslar - Seesen
7.6 Landkreis Peine - Stadt Peine
8 DER FöRDERVEREIN „ALTERNATIVE SPORT E.V.“
9 EVALUATION UND BEGLEITFORSCHUNG
Daniela Schütte
Tertiäre Kriminalprävention durch Sport?
EINLEITUNG
TEIL I KRIMINALPRäVENTION UND JUGENDDELINQUENZ
1 GRUNDLAGEN DER PRäVENTION
1.1 Entstehung des Präventionsgedankens
1.2 Dimensionen von Kriminalprävention
1.3 Standards in der Prävention
2 DELINQUENZENTWICKLUNG IM JUGENDALTER
2.1 Phänomen Jugenddelinquenz
2.2 Delinquenzbegünstigende Faktoren
TEIL II SPORT ALS MEDIUM IN DER KRIMINALPRäVENTION
3 BEDEUTUNG VON SPORT IN DER FREIZEIT
3.1 Freizeitverhalten Jugendlicher
3.2 Sportengagement Jugendlicher
4 GEWALTPRäVENTION DURCH SPORT
4.1 Chancen und Grenzen des Sports
4.2 Trainer im Sport
TEIL III EVALUATION EINES KRIMINALPRäVENTIVEN SPORTPROGRAMMS
5 „ALTERNATIVE SPORT“
5.1 Konzept
5.2 Zielgruppe
5.3 Ziele
5.4 Durchführung von „AS“ an der Bodenstedt-Wilhelmschule in Peine
6 EVALUATIONSDESIGN
6.1 Befragung 6.2 Beobachtungsverfahren
7 UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE
7.1 Ergebnisse der Befragung
7.2 Ergebnisse der Beobachtung
TEIL IV DISKUSSION UND AUSBLICK
8 ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG DER ERGEBNISSE UND DISKUSSION LITERATURVERZEICHNIS
Ira Lippelt
Die Polizei als Akteur kommunaler Kriminalprävention
1 EINLEITUNG
2 POLIZEI ALS HOHEITSAUFGABE DER BUNDESLäNDER
2.1 Institution Polizei
2.2 Polizeiarbeit mit Jugendlichen
3 VERSTäNDNISSE VON PRäVENTION
3.1 Präventionsbegriffe
3.2 Sozialpädagogisches Verständnis
3.3 Polizeiliches Verständnis
3.4 Schwierigkeiten polizeilicher Präventionsarbeit
3.5 Standards für präventive Arbeit
4 DIE KOMMUNALE KRIMINALPRäVENTION
4.1 Paradigmenwechsel zur kommunalen Kriminalprävention
4.2 Strukturen
4.3 Akteure und ihre Aufgaben
4.4 Thematische Arbeitsschwerpunkte
4.5 Verfahrensweisen
5 POLIZEI ALS AKTEUR DER KOMMUNALEN KRIMINALPRäVENTION AM BEISPIEL DES PROGRAMMS „ALTERNATIVE SPORT“
5.1 Konzept
5.2 Ziele
5.3 Zielgruppe
5.4 „AS“ Projekt in der Bodenstedt-Wilhelmschule in Peine
6 EVALUATIONSDESIGN
6.1 Befragung
6.2 Beobachtungsverfahren
7 UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE
7.1 Ergebnisse der Befragung
7.2 Ergebnisse der Beobachtung
8 DISKUSSION UND AUSBLICK
LITERATURVERZEICHNIS
Andrea Haase und Ute Ingrid Haas
Die „Alternative Sport“ („AS“) _ Erkenntnisse und Ausblick
Simone Neick
Eine prognostische Validierung des polizeilichen Auswahlverfahrens in Mecklenburg-Vorpommern
Inhalt
Inhalt
1 Einleitung
2 Psychologische Eignungsdiagnostik
2.1 Testgütekriterien diagnostischer Verfahren
2.2 Die prädiktive Validität und deren Problematik
2.3 Eignungsdiagnostische Verfahren der Personalauswahl
2.4 Die Prognosequalität verschiedener eignungsdiagnostischer Verfahren
3 Eignungsdiagnostik in der Polizei
3.1 Anforderungsprofile an Polizeivollzugsbeamte
3.2 Eignungsdiagnostische Verfahren der Polizeien der Länder
3.3 Prognostische Validierungen polizeilicher Auswahlverfahren
3.4 Auswahlverfahren, Ausbildung bzw. Studium für den Polizeivollzugsdienst in Mecklenburg-Vorpommern
4 Integration und Ableitung der psychologischen Fragestellung
5 Methode
5.1 Voruntersuchung
5.2 Hauptuntersuchung
6 Ergebnisse
6.1 Ergebnisse für den mittleren Polizeivollzugsdienst
6.2 Ergebnisse für den gehobenen Polizeivollzugsdienst
7 Diskussion
7.1 Ergebnisse der prognostischen Validierung
7.2 Effektivität und Effizienz des Auswahlverfahrens
7.3 Chancengleichheit
7.4 Grenzen dieser prognostischen Validierung
7.5 Zusammenfassung und Ausblick
8 Literatur
9 Anhang
• Die Operative Fallanalyse des Bundeskriminalamtes (Michael C. Baurmann)
• Qualitätsstandards der Fallanalyse bei der deutschen Polizei (Harald
Dern)
• Polizeiliche Vernehmung und rechtspsychologische Grundlagen (Luise Greuel)
• Polizeipsychologie im Spagat zwischen Anspruch und Inanspruchnahme (Hans
Peter Schmalzl)
Beiträge:
• Die Evaluation des Stalking-Projektes der Polizei Bremen (Julia Bettermann)
• Mitarbeiterzufriedenheit in der Polizei: Erfassung veränderbarer
Einstellungen zur Arbeit oder Messung von änderungsresistenten Vorurteilen?
(Manfred Bornewasser)
• Interkulturelle Kompetenz - eine nützliche Fähigkeit für
deutsche Polizisten? (Christian Büttner)
• Qualitätsstandards und praktischer Nutzen von psychologischen Täterprofilen
(Thomas P. Busch & Heiner Kleihege)
• Polizei und Logotherapie - ein innovatives Paar (Christian Rudolf Buschan)
• Ursachen und Auswirkungen von Stress- und Belastungsreaktionen bei Einsatzkräften
nach belastenden Ereignissen (Manfred Krampl )
• Mobbing in der Polizei (Alfred Fleissner )
• Systemische Aufstellungen als Methode der Supervision in der Polizei
(J. T. Gehrmann)
• Aufgaben und Einsatzkonzept des Psychologischen Dienstes der Kantonspolizei
Bern (Rico Galli, Marianne Riedwyl & Jean Scheiben)
• Forensische Psychophysiologie („Lügendetektion“): Polygraphie
versus Stimmstressanalyse (Matthias Gamer, Hans-Georg Rill, Heinz W. Gödert
& Gerhard Vossel)
• Forensische Psychophysiologie („Lügendetektion“): Die
Aufdeckung der durch Spionage erworbenen Tatkenntnisse mittels des Tatwissentests
(Matthias Gamer, Hans-Georg Rill, Heinz W. Gödert & Gerhard Vossel)
• Forensische Psychophysiologie („Lügendetektion“): Gegenüberstellung
der wichtigsten Verfahren – Kontrollfragentest und Tatwissentest (Heinz
Werner Gödert, Hans-Georg Rill, Gerhard Vossel & Matthias Gamer )
• Forensische Glaubhaftigkeitsbeurteilung: Vergleich psychophysiologischer,
inhaltsorientierter und naiv-intuitiver Vorgehensweisen (Heinz Werner Gödert,
Hans-Georg Rill, Gerhard Vossel & Matthias Gamer)
• Arbeitsbedingungen und Berufszufriedenheit in der Hessischen Wachpolizei
(Hermann Groß & Peter Schmidt)
• Aggressionen im Straßenverkehr: Relevanz, Einflussfaktoren und
Diagnostik (Philipp Yorck Herzberg)
• Amok – ein neuer Blick auf ein altes Phänomen (Jens Hoffmann)
• EDEM – Skala zur Erfassung von Innerer Kündigung, überprüfung
und Anwendung im öffentlichen Dienst (Paul Jiménez & Martina
Trummer )
• Ursachen und Auswirkungen von Stress- und Belastungsreaktionen bei Einsatzkräften
nach belastenden Ereignissen (Manfred Krampl)
• Bilden rechtsextremistisch motivierte Gewalttaten eine spezielle Form
von Delikten? (Steffen Lau, Frank Wendt, Hans-Ludwig Kröber)
• „Die Qualität der Arbeit hängt von mir selber ab“
Die Bedeutung des Kontrollerlebens von Qualität und ihr Zusammenhang mit
dienstlichen Einstellungen (Heidi Mescher & Rainer Dollase)
• Psychologische Methoden der Personalauswahl bei der Polizei (Patrick
Mussel & Andreas Frintrup)
• Lernpsychologische Besonderheiten beim Training von polizeilichen Standardsituationen
und Schlussfolgerungen für die Seminargestaltung (Reinhard Mussik)
• Ein Trainingskonzept zur Schulung von Einsatzfahrten (Alexandra Neukum
& Hans-Peter Krüger)
• Auf der Suche nach der Wahrheit – intuitive Täuschungsstrategien
als Hilfsmittel (Susanna Niehaus)
• Forensische Psychophysiologie („Lügendetektion“): Der
Tatwissentest – Methodik, Anwendung und rechtliche Situation (Hans-Georg
Rill, Heinz Werner Gödert, Matthias Gamer & Gerhard Vossel)
• Forensische Psychophysiologie („Lügendetektion“): Die
Effekte einer schriftlichen versus bildhaften Reizdarbietung beim Tatwissentest
(Hans-Georg Rill, Heinz Werner Gödert, Gerhard Vossel, Annika Willrich,
Iris Adler & Matthias Gamer)
• Die ESCHER-Treppe der menschlichen Seele – Wie entwickelt sich
extreme Aggression bei Serienmördern? (Christoph Paulus)
• Rechtsextremismus und Autoritarismus: Zu den Hintergründen rechter
Gewalt (Beatrice V. Pitzer, Yasmin T. Korn & Thomas Schulz)
• Belastungen durch Schichtarbeit im Wach- und Wechseldienst – Möglichkeiten
der Gesundheitsprävention (Wolfgang Schweflinghaus)
• Bürgernähe der Polizei: ein Fragebogen und erste Ergebnisse
(Hans-Georg W. Voß)