
Heute dominieren in der Bundesrepublik drei Polizeigewerkschaften die Interessenvertretung der Beschäftigten in den Polizeien des Bundes und der Länder. Dies sind die „Gewerkschaft der Polizei“ (GdP), der „Bund Deutscher Kriminalbeamter“ (BDK) sowie die „Deutsche Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund“ (DPolG).
Es gibt nur wenige wissenschaftliche Arbeiten über diese Polizeigewerkschaften, wobei zur DPolG so gut wie keine Literatur existiert. Auch ist die diesbezügliche Quellenlage sehr spärlich. Diese bedauerliche Lücke soll mit der vorgelegten Monographie ein wenig geschlossen werden.
Nach der thematischen Einleitung wird im 2. Kapitel ausführlich die chronologische Entwicklung der DPolG nachgezeichnet: Vorgeschichte im Kaiserreich und der Weimarer Republik bis 1933, Unterbrechung durch den Nationalsozialismus bis 1945, Vorgängerorganisationen BDP und PDB seit 1951, Zusammenschluss 1966 als PDB, namentliche Umbenennung 1987 in DPolG, Vereinigung mit der ostdeutschen DVPolG 1991, Vereinigung mit dem Bundesgrenzschutzverband 2011.
Im dritten Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst, politikwissenschaftlich anhand von bis heute virulenten Konfliktlinien eingeordnet sowie ein Ausblick gewagt und noch offene Fragen angesprochen.
Die Arbeit schließt mit einem Abkürzungs- und Quellen-/ Literaturverzeichnis.
Inhalt
Inhalt:
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Erkenntnisinteresse
1.2 Sozialwissenschaftlicher Forschungsstand über Polizeigewerkschaften
1.3 Literatur- und Quellenlage zur DPolG
1.4 Gliederung
2 Chronik der DPolG
2.1 Die Vorgeschichte (1882 bis 1950)
Kaiserreich (1882 - 1918)
Weimarer Republik (1919 - 1932)
NS-Zeit (1933 - 1945) … 18
Besatzungszeit (1945 - 1950)
2.2 BDP und PDB (1951 - 1965)
2.3 Zusammenschluss als PDB (1966 - 1986)
2.4 Umbenennung in DPolG (1987 - 1991)
2.5 Die DPolG nach der Wiedervereinigung (1991 - 2017)
3 Schlussbetrachtungen
3.1 Zusammenfassung
3.2 Politikwissenschaftliches Fazit
3.3 Offene Fragen / Ausblick
4 Abkürzungsverzeichnis
5 Quellen/Literatur
Philippe Müller
Polizisten oder „Polizeisoldaten“ Planung und Einsatz der Ordnungspolizei während des Dritten Reiches

Bisher wurde der Einsatz der deutschen Polizeieinheiten in den besetzten Gebieten vor allem im Zusammenhang mit Massenerschiessungen und meist auf die Jahre 1941 und 1942 beschränkt betrachtet. Mit dem Fortschreiten der Kampfhandlungen verschoben sich die Aufträge allerdings klar in Richtung von militärischen Einsätzen gegen Partisanen und sogar reguläre feindliche Truppen.
Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zur Nachvollziehung der theoretischen Einsatzplanung der Ordnungspolizei vor und während des Krieges und des praktischen Einsatzes von Polizeieinheiten und –verbänden. Die ausgewerteten Quellen veranschaulichen zudem eine starke Auswirkung der Gefechtserfahrungen auf Organisationsstrukturen und Ausbildungsrichtlinien.
Inhalt
Inhalt:
EINLEITUNG
ZIELSETZUNG UND FRAGESTELLUNG
Zielsetzung
Fragestellung
FORSCHUNGSSTAND
Zeitgenössische Literatur
Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende
Aktuelle Forschung
Die Ordnungspolizei im Partisanenkrieg in der Sowjetunion und in Ost bzw. Südosteuropa
METHODEN, TERMINOLOGIE UND AUFBAU DER ARBEIT
Methoden
Terminologie
Aufbau der Arbeit
TEIL 1: REFERENZRAHMEN I: DIE DEUTSCHE ORDNUNGSPOLIZEI VOR UND WÄHREND DES KRIEGES
DIE ORDNUNGSPOLIZEI VOR DEM KRIEG
Die Ordnungspolizei vor, während und kurz nach der Machtübernahme 1933
Zentralisierung und Militarisierung der Polizei
Aufgaben der Ordnungspolizei vor dem Krieg
DIE ORDNUNGSPOLIZEI UND DIE WEHRMACHT
Abgabe von Ordnungspolizisten an die Wehrmacht für den Kriegseinsatz
DIE ORDNUNGSPOLIZEI UND DIE SS
Stellung SS im Vergleich zur Ordnungspolizei bis 1936
Sondergerichtsbarkeit für Angehörige der SS und der Ordnungspolizei 1939
„Verreichlichung“ und Bildung der „Reichstruppe“ 1935-1942
LEBENSHALTUNGSVERGLEICHE ZWISCHEN DER ORDNUNGSPOLIZEI UND DER WEHRMACHT BZW. SS ZWISCHEN 1935 UND 1939
AUSBILDUNG IN DER ORDNUNGSPOLIZEI
Ausbildung der Offiziere im Jahr 1937
Ausbildung der Wachtmeister und Meister im Jahr 1937
Richtlinien für die Ausbildung der Polizeibataillone im Jahr 1940
Schulung der Polizeireservisten im Jahr 1940
Weltanschauliche Schulung in der Orpo 1940
Weltanschauliche Schulung in der Orpo 1941
Richtlinien für die Gefechtsausbildung geschlossener Einheiten der Ordnungspolizei 1942
Erfahrungen aus Partisanenbekämpfung in der Ausbildung der Ordnungspolizei
Offiziersausbildung während des Krieges 1942
Gefechtsausbildung und „weltanschauliche Schulung“ in der Orpo 1942-1944
REGELUNGEN ZU AUFBAU UND AUFGABEN DER ORDNUNGSPOLIZEI IM KRIEGSEINSATZ
Bildung der SS-Polizeidivision
Aufbau und Aufgaben der Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1940
Aufbau und Aufgaben der Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1941
Aufbau und Aufgaben der Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1942
Aufbau und Aufgaben der Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1943
Polizei-Dienstvorschrift PDV 41 von 1943
TEIL 2: REFERENZRAHMEN II: DAS POLIZEIBATAILLON 322
AUSBILDUNGSBATAILLON WIEN-KAGRAN
AUSGANGSLAGE RUSSLAND: DEUTSCHE BESATZUNG IN DER UDSSR
Fokus Judenvernichtung
POLIZEIBATAILLON 322 BZW. III. BATAILLON DES POLIZEIREGIMENTS MITTE
Aufstellung
Einsätze in Weissrussland, Polen und Slowenien 1941 und 1942
AUSGANGSLAGE SÜDOSTEUROPA: DER PARTISANENKRIEG IN JUGOSLAWIEN
Fokus Einsätze gegen Partisanengruppierungen
II. BATAILLON DES POLIZEIREGIMENTS 5 BZW. II. BATAILLON DES SS-POLIZEIREGIMENTS 5
Aufstellung
Einsätze in Jugoslawien 1942 bis 1944
TEIL 3: SCHLUSS
SYNTHESEN
Die Organisation der Ordnungspolizei vor dem Krieg
Ausbildung in der Ordnungspolizei vor und während des Krieges
Der geplante und tatsächliche militärische Einsatz der Ordnungspolizei
Zusammenarbeit mit den Sicherungstruppen der Wehrmacht und SSStellen während des Krieges in Weissrussland und Jugoslawien mit dem Fokus auf das Polizeibataillon 322
WEITERFÜHRENDE FORSCHUNG UND DESIDERATA
ANHANG
Wolfgang Schulte (Hrsg.)
Die Deutsche Volkspolizei der DDR – Beiträge eines Seminars an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster

Inhalt
Inhalt:

Band 21
Der „Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V.“ (BDK) ist neben der „Gewerkschaft der Polizei“ (GdP) und der „Deutschen Polizeigewerkschaft“ (DPolG) eine der drei großen und politisch relevanten Polizeigewerkschaften in Deutschland.
Während sozialwissenschaftliche Forschung über die deutschen Polizeigewerkschaften zumindest in Ansätzen vorhanden ist, bleibt der BDK dabei weitestgehend unbeachtet. Mit dieser Studie soll diese Forschungslücke geschlossen werden.
Dazu wird die historische Entwicklung des Verbandes von 1967 bis 2015 chronologisch nachgezeichnet. über die Jahre zeigen sich dabei folgende Entwicklungsphasen: Vorgeschichte, Gründung, Aufbau, Ausbau, Entwicklung, Stagnation/Krise, Aufschwung, Festigung, Vereinigung, Generationswechsel, Europäisierung und Modernisierung.
Diese verbandlichen Entwicklungsphasen werden erstens derjenigen des gesamten Polizeigewerkschaftssystems in der Bundesrepublik gegenüber gestellt.
Zweitens zeigt die Einordnung des BDK anhand eines Konfliktlinien-Modells für die Entstehung und Ausdifferenzierung des deutschen Polizeigewerkschafts-Systems folgendes Ergebnis: Der Verband ist eine Polizeigewerkschaft für die Sparte der Kriminalpolizei. Er vertritt den Gedanken einer Einheitsgewerkschaft und ist am Berufsverbandsprinzip orientiert. Er tritt für eine staatlich-nationale Polizei mit Kripo, BKA und Bundespolizei sowie eine staatlich-föderale Schutzpolizei ein. Der BDK organisiert alle Dienstgrade und alle Beschäftigten der Kriminalpolizei. National ist er als Einheitsverband organisiert und gehört keinem Dach- oder Spitzenverband an. International ist er in die CESP eingebunden. Er pflegt grundsätzlich ein distanziert-kooperatives Verhältnis zu den jeweiligen Regierungen.
Inhalt
Inhalt:
1 Einleitung
Problemstellung und Erkenntnisinteresse
Sozialwissenschaftlicher Forschungsstand
Literatur
Gliederung
2 Chronik des BDK
2.1 Vorgeschichte
2.2 Gründungsphase
2.3 Aufbauphase
2.4 Ausbauphase
2.5 Entwicklungsphase
2.6 Stagnations-/Krisenphase
2.7 Aufschwungphase
2.8 Festigungsphase
2.9 Vereinigungsphase
2.10 Generationswechsel
2.11 Europäisierungsphase
2.12 Modernisierungsphase
3 Vorsitzende des BDK
4 Schlussbetrachtungen
Zusammenfassung
Sozialwissenschaftliches Fazit
Offene Fragen

Die Bevölkerung von Kreuzberg war von einer hohen Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Niedergang geprägt. Deren Wohnumfeld bestand oftmals großflächig aus einer überalterten und entsprechend nicht saniertem Gebäudesubstanz. Daraus resultierte, dass in Kreuzberg meist ärmere Bevölkerungsgruppen wohnten, zu denen neben den gering verdienenden Arbeitern auch Studenten und Ausländer zählten. Die linke Politszenerie entwickelte darin ein Eigenleben und eine Art Parallelgesellschaft, worin und woraus sie ihr Unterstützerpotential zog. Dies wirkte sich als Magnet für Gleichgesinnte aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland aus. Da es in Berlin (West) aufgrund des bestehenden Vier-Mächte-Status keine Wehrpflicht gab, zogen Personen gerade deshalb in diese Stadt und vor allem nach Kreuzberg.
Das Jahr 1987 war für Berlin (West) von drei großen Ereignissen politisch, gesellschaftlich, aber auch polizeilich geprägt. Es handelte sich dabei um die anstehende Volkszählung, den Staatsbesuch des US- Präsenten Ronald Reagan und um das 750-jährige Stadtjubiläum. Alle drei Ereignisse waren für die linke Szene absolute `Reizthemen´, gegen die man nicht nur massiv protestieren, sondern, besonders von Seiten der Autonomen, auch durchaus gewaltsam vorgehen wollte. Hierzu wurde deshalb in sehr großem Maße in der öffentlichkeit eine durchweg konträre Stimmung erzeugt, die auch ganz bewusst mit gewaltsamen Aktionen begleitet werden sollte.
Am Vorabend des 1. Mai 1987 wurde durch die Polizei im sogenannten Volkszählungsboykottbüro im Mehringhof eine von der Staatsanwaltschaft Berlin angeordnete Durchsuchung vorgenommen. Das Ziel war es, dass eine sehr große Anzahl an Boykottaufrufschriften beschlagnahmt werden sollten. Diese Durchsuchung verlief erfolgreich. Beinahe zeitgleich wurde durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin (West) im ICC Berlin am Abend des 30. April 1987 die 750-Jahr-Feier festlich eröffnet. All das rief jetzt die linke Politszene auf den Plan.
Am nächsten Tag, dem 1. Mai 1987, sollte am Lausitzer Platz in Kreuzberg ein geplantes Straßenfest stattfinden, das von der Alternativen Liste und der Sozialistischen Einheitspartei Westberlin organisiert worden war. Hierbei wurde die Durchsuchung in der vorherigen Nacht heftig diskutiert. Innerhalb des Festes befanden sich aber auch Angehörige der autonomen Szene. Für sie war der nächtliche Einsatz von Polizei und Staatsanwaltschaft ein willkommener, zusätzlicher Anlass für gewaltsame Aktionen.
Erst langsam und eher verhalten begannen die Ausschreitungen in Kreuzberg rund um das Straßenfest. Dann aber explodierte die Stimmung und es begann ein Straßenkampf mit der Polizei, der ein völlig ungeahntes Ausmaß an Gewalt und Zerstörung mit sich zog. Der `Urknall´ der Gewalt am 1. Mai wurde hier geboren und verbreitete seitdem im flackernden Licht des Feuers eine völlig sinnlose Gewalt! Der Polizeieinsatz anlässlich der Ausschreitungen am 1. Mai 1987 findet nur in den Onlinearchiven von manchen Zeitungen, in linker Szeneliteratur und in wenigen Büchern eine Erwähnung. Eine detaillierte Darstellung der Geschehnisse fehlte bisher. Dieses Buch stellt sich dieser Aufgabe und zeigt in sieben Kapiteln, wie es zu diesem Polizeieinsatz kam, einen zeitlichen Ablauf der Ereignisse bis einschließlich des US-Staatsbesuches am 12. Juni 1987 und welche Erfahrungen die Polizei daraus entnahm. Ergänzt wird die Dokumentation mit der Struktur der beteiligten Einsatzkräfte der Polizei Berlin sowie deren Ausrüstung und Fahrzeuge. Durch eine große Anzahl von Karten, Skizzen, schwarzweiß- und farbigen Abbildungen wird der Polizeieinsatz in seinen Einzelheiten beleuchtet und illustriert.
Der Autor Michael Stricker ist seit dem 1. September 1988 Polizeivollzugsbeamter des Landes Berlin.
Inhalt
Inhalt:
Vorgeschichte
1. Einsatzkräfte und Einsatzmittel
2. Einsatzvortag: Donnerstag, 30. April – Freitag, 01. Mai 1987
3. Einsatzverlauf: Freitag, 01. Mai 1987
4. Einsatzverlauf: Samstag, 02. Mai 1987
5. Einsatznachbereitung
6. Einsatzfolgezeit bis zum am 12. Juni 1987
7. Demaskierung eines Mythos .
Peter Bröhl
Vom Nordkap bis zum Asowschen Meer: Deutsche Wasserschutzpolizei im Zweiten Weltkrieg Organisation, Personal, Aufgaben, Kampfeinsätze, Kriegsverbrechen

Die Wasserschutzpolizei des Deutschen Reiches wurde bereits wenige Tage nach Beginn des deutschen überfalls auf Polen nach dort entsandt. Mit Fortgang des Krieges fanden sich deutsche Wasserschutzpolizisten in nahezu allen von den deutschen Truppen besetzten Ländern wieder.
Neben „klassischen“, also schifffahrtsbezogenen Aufgaben, wurde die Wasserschutzpolizei allerdings auch – und im Bereich von Weißrussland und der Ukraine überwiegend – zur Bekämpfung von „Partisanen“ eingesetzt. Dass solche Einsätze nicht nur durch Polizeibataillone oder Kräfte der SS und des SD, sondern auch durch die Wasserschutzpolizei durchgeführt wurden, ist daher insbesondere bei dem SW.-Kommando „Dnjepr“ durch Beurteilungsaussagen für den Kommandeur des Kommandos, durch den Inhalt von Ordensvorschlägen für ehemalige Angehörige des Kommandos, durch Berichte in der damaligen Fachzeitschrift „Die Deutsche Polizei“ und durch Erkenntnisse hinsichtlich des Massakers in dem weißrussischen Dorf Wulka, sicher belegt.
Zweifelsfrei belegt sind darüber hinaus die Erschießung von 23 Dorfbewohnern und eines Partisanenangehörigen in dem serbischen Dorf Velico-Gradiste durch Angehörige der SW.-Flottille „Serbien“ sowie die Erschießung von zehn niederländischen Bürgern in dem kleinen Ort Doniaga durch Angehörige des SW.-Kommandos „IJsselmeer“.
Damit muss festgestellt werden, dass auch die Wasserschutzpolizei während des 2. Weltkriegs Kriegsverbrechen begangen hat. Auch die damalige Wasserschutzpolizei war, ebenso wie andere Sparten der Polizei, durch das NS-Regime zur Durchführung staatlich gewollter Verbrechen instrumentalisiert worden. Sie war damit ebenfalls eine Stütze des verbrecherischen Systems.
Mit der vorliegenden Arbeit wurde dieses Thema – soweit bisher bekannt – erstmals im deutschsprachigen Raum aufgearbeitet.
Inhalt
Inhalt:
Vorwort
Vorbemerkungen
Teil 1 Die deutschen Wasserschutzpolizei- Kommandos im „auswärtigen Einsatz“: Organisation, Personal, Aufgaben und Kampfeinsätze
1.1 Die einzelnen SW.-Kommandos, Personalbeschaffung und Personalverluste
1.2 österreich: SW.-Kommando „Donau“
1.3 Polen: SW.-Kommando „Weichsel“
1.4 Niederlande: SW.-Kommandos „Niederlande“ und „IJsselmeer“
1.5 Baltikum: SW.-Kommando „Ostland“
1.6 Italien: SW.-Kommandos „West-Adria“ und „Ost- Adria“
1.7 Jugoslawien: SW.-Flottille „Serbien“
1.8 Weißrussland, Ukraine und die südliche Sowjetunion
1.9 Ungarn: SW.-Flottille „Ungarn“
1.10 Dänemark: SW.-Kommando „Dänemark“
1.11 Norwegen: SW.-Kommando „Norwegen“
1.12 Kriegseinsätze von Wasserschutzpolizei-Offizieren bei der Kriegsmarine
1.13 „…an den Brennpunkten des Geschehens“: Die Marine-Küstenpolizei (M.K.P.)
Teil 2 Kriegsverbrechen der Wasserschutzpolizei-Kommandos im „auswärtigen Einsatz“
2.1 „Partisanenbekämpfung“ und „Bandenkampf“ durch die deutsche Besatzungsmacht: Eine Einführung am Beispiel Weißrussland
2.2 Weißrussland: „Judenverfolgung“ und „Judenvernichtung“ : Eine kurze Erläuterung
2.3 Erschießung von Zivilisten als „Sühnemaßnahmen“
Teil 3 Zwei tragische Schicksale
3.1 Verurteilung durch die DDR-Justiz
3.2 NS-Justiz: Todesurteil wegen „Zersetzung der Wehrkraft

Die 1970er-Jahre waren in der Bundesrepublik Deutschland sehr geprägt von der Frage der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Insbesondere nach der ölkrise vom Herbst 1973 wurden in gleich mehreren Bundesländern Projekte zur Errichtung von Kernkraftwerken begonnen. Dies geschah aus dem Grunde, weil die politische Führung in Bund und Ländern nach Alternativen suchte, die in der Frage der Energiegewinnung kostengünstiger und importunabhängiger waren.
Bis Mitte der 1970er-Jahre waren Zweifel oder gar Widerstände gegen den Bau von Kernkraftwerken in Teilen der Bevölkerung eher verhalten. Erst mit der Planung eines solchen Kraftwerkes bei der Ortschaft Whyl am Oberrhein im Jahr 1975 kam es zum öffentlichen Protest und es begann sich ein Widerstand in diesem zuerst noch regionalem Bereich zu organisieren. Dies führte zur Gründung von Bürgerinitiativen, die sich innerhalb von kurzer Zeit auch überregional und sogar bundesweit bildeten. Die Protestformen waren vielfältig, aber konnten als friedlich eingestuft werden. Eine drastische änderung in der Form und Umfang der Proteste begann im Herbst 1976 in Schleswig-Holstein. Dort bei der kleinen Gemeinde Brokdorf an der Unterelbe nordwestlich von Hamburg wurde mit der Errichtung eines weiteren Kernkraftwerkes begonnen. Die Demonstrationen nahmen nicht nur in der Anzahl der Teilnehmer zu, sondern es traten jetzt auch vermehrt gewaltorientierte Gruppierungen auf.
Am 19. März 1977 griffen unter ohrenbetäubenden Lärm annähernd 2.000 gewalttätige Personen in Niedersachsen an der Weser südlich von Hameln den doppelten Stahlgitterzaun des Bauplatzes vom ebenfalls neuen Kernkraftwerk Grohnde an. Zuvor waren mehrere polizeiliche Absperrungen in der Umgebung gewaltsam durchbrochen worden. Ein Vielzahl von Einsatzhundertschaften, insbesondere der Niedersächsischen Polizei und des Bundesgrenzschutz, waren zur Sicherung des Bauplatzgeländes eingesetzt. Als es schließlich zum Durchbruch des doppelten Stahlgitterzaunes kam, sollte das Gebiet rund um das Kernkraftwerk geräumt werden. Die Gewalttäter griffen organisiert und mit äußerster Brutalität an. Die Räumkette der Polizei begann zu wanken und der ganze Einsatz stand auf der Kippe. In dem Moment gingen die Polizeireiterstaffeln aus Hannover und Braunschweig zur Attacke über…
Die Demonstration vom 19. März 1977 und die Räumung des Kühlturmgeländes am 23. August 1977 finden heutzutage nur in Onlinearchiven mancher Zeitungen und in wenigen Büchern eine Erwähnung. Eine detaillierte Darstellung der Geschehnisse fehlte bisher. Dieses Buch stellt sich dieser Aufgabe und zeigt in 9 Kapiteln wie es zu diesen Polizeieinsätzen gekommen war, einen genauen Ablauf der Ereignisse und welche Erfahrungen die Polizei daraus entnahm. Ergänzt wird diese Dokumentation mit Gliederungen und Struktur der beteiligten Einsatzkräfte von Polizei und Bundesgrenzschutz sowie deren Ausrüstungen und Fahrzeuge. Durch eine große Anzahl von Karten, Skizzen, Schwarzweiß- und farbigen Abbildungen werden die Polizeieinsätze in all ihren Einzelheiten beleuchtet und illustriert.
Inhalt
Inhalt:
Vorwort
1. Einsatzvorbereitung
2. Einsatzkräfte, Einsatzkonzeption und Einsatzmittel
2.1 Einsatzkräfte:
2.1.1 Polizei Niedersachsen
2.1.2 Polizei Nordrhein-Westfalen
2.1.3 Polizei Schleswig-Holstein
2.1.4 Polizei Freie Hansestadt Bremen
2.1.5 Bundesgrenzschutz
2.2 Einsatzkonzeption
2.2.1 Einsatzgrundsätze
2.2.2 Außenschutz des Objektes
2.2.3 Innenschutz des Objektes
2.2.4 Störerlage
2.3 Einsatzkräftegliederung
2.3.1 Unterkünfte der Einsatzkräfte
2.3.2 Verpflegung der Einsatzkräfte
2.4 Einsatzmittel
2.4.1 Wasserwerfer
2.4.2 Gruppenkraftwagen
2.4.3 Halbgruppenwagen
2.4.4 Lastkraftwagen und mit Spezialausfü̈hrungen
2.4.5 Geschützte Sonderwagen
2.4.6 Hubschrauber
2.4.7 Einsatzhelme
2.4.8 Gasschutzbrille und Atemschutzmaske
2.4.9 Schutzschilde
2.4.10 Schlagstöcke
2.4.11 Schusswaffen
3. Einsatzvortag: Freitag, der 18.03.1977
4. Einsatzverlauf: Samstag, der 19.03.1977
4.1 1. Phase: Ankunft der Versammlungsteilnehmer und erster Störer
4.2 Sicherung des KKW-Objektes und Tageseinsatzstärke der Polizei
4.3 Die Versammlung in Kirchohsen und die zwei Demonstrationszüge
4.4 Der Durchbruch der Störer von zwei Seiten in Richtung des KKW
4.5 2. Phase: Der erste Angriff der Störer am Nordzaun
4.6 Der Hauptangriff am Nordost- und Ostzaun
4.7 Der Schicksalskampf der 1. Wawe-Hu
4.8 3. Phase: Die Räumung des Ostfeldes
4.9 Die Attacke der Polizeireiter
4.10 „Polizeikette Halt“
5. Einsatzfolgetag: Sonntag, der 20.03.1977
6. Einsatznachbereitung
6.1 Polizei und Bundesgrenzschutz
6.1.1 Polizei Niedersachsen
6.1.2 Polizei Freie Hansestadt Bremen
6.1.3 Bundesgrenzschutz
6.2 Störer und Demonstranten
6.3 Pressespiegel
7. Zwischenspiel
8. Die Besetzung des Kühlturmgeländes
8.1 Die Errichtung des Hüttendorfes
8.2 Die Räumung des Hüttendorfes
9. Die Grohnde-Prozesse
Nachwort
Günter P. W. Heemann
Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen Aufbau, Entwicklung und Auflösung einer Polizeiorganisation in Niedersachsen 1945 bis 2012

Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e. V., Band 17
Die Darstellung umfasst die Entwicklung der Wasserschutzpolizei im ab 1947 neu gegründeten Bundesland Niedersachsen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 2012. Inhaltlich gliedert sie sich in sechs Kapitel von der Neugliederung der Wasserschutzpolizei (WSP) in der britischen Besatzungszone nach den Grundsätzen der Besatzungsmacht bis zur weitgehenden Auflösung der fachlich und organisatorisch selbstständigen WSP Niedersachsen. Die Kapitel sind einheitlich in die (wirtschaftliche, gesellschaftliche, soziale, rechtliche) polizeiliche Lage auf den von der niedersächsischen Wasserschutzpolizei betreuten Wasserstraßen und Gewässern sowie in ihren Häfen und daraus sachlich und fachlich abzuleitenden Unterkapiteln Aufgaben, Organisation, Personal, Einstellung, Ausbildung, Verwaltung, Ausrüstung sowie nationale und internationale Zusammenarbeit untergliedert.
Inhalt
Inhalt:
I. Kapitel: Wiederaufbau der Wasserschutzpolizei nach dem Zweiten Weltkrieg
II. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei im neu gebildeten Bundesland Niedersachsen 1947 bis 1953
III. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei als Polizeibehörde des Landes Niedersachsen 1951 bis 1973
IV. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei als Teil eines Verwaltungsbezirks/ einer Bezirksregierung 1973 bis 2004
V. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei als Teil einer Polizeidirektion 2004 bis 2012
VI. Kapitel: Schlussfolgerungen für die Entwicklung der niedersächsischen Wasserschutzpolizei
Anhang