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Herausforderungen, Erklärungen und Lösungsansätze für polizeiliches Handeln in einer kulturell pluralen Gesellschaft Eine empirische Untersuchung zu impliziten Einstellungsmustern von Migranten und Polizeibeamten
Peter Faesel
Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3-86676-537-5
Preis: 29,90 EUR
334 Seiten
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte treffen zunehmend auf Menschen, die kulturell noch nicht oder nicht nur in Deutschland verwurzelt sind. Beim Kontakt mit jeweils Fremden versuchen beide Seiten, Muster zu erkennen oder zu verallgemeinern. Dadurch kann Komplexität reduziert werden, es wird dabei aber auch immer gefragt, inwieweit das Fremde kompatibel mit dem eigenen Bezugsrahmen und damit dem eigenen Einstellungssystem ist. Diese Studie vergleicht implizite Einstellungen von Menschen mit Migrationshintergrund und einer deutschen Vergleichsgruppe, inklusive deutscher Polizistinnen und Polizisten, im Hinblick auf Wertedifferenzen. Neben der subkulturellen Vielfalt zeigen die Untersuchungsergebnisse, dass die neue Pluralität auch in der Polizei selbst angekommen ist.
Zusätzlich wurde die kulturvergleichende Polizeiforschung systematisiert und daraufhin untersucht, inwieweit die gängigen Kulturmodelle als Orientierung im „kulturellen Dschungel“ der polizeilichen Arbeit dienen können. Aus den Ergebnissen wurden Implikationen für die polizeiliche Praxis und die weitere Forschung abgeleitet. Diese zielen letztendlich auf die Entwicklung einer kultursensibleren Polizei.
Vielleicht ist es ohnehin an der Zeit, den Wortteil „Poli“ in Polizei umzudeuten, um die „Viel“falt der Organisation im Inneren und die Ausrichtung auf die gesellschaftliche Diversität im Äußeren hervorzuheben. Schafft man es, Gegensätze zu integrieren, dann lassen sich auch Menschen integrieren. Durch professionelleren Umgang mit Diversität in einem pluralen Deutschland kann gerade die Polizei einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Menschen in respektvollerer Weise miteinander umgehen.
Inhalt:
3 Stand und Systematisierung der Forschung
4 Theoretische Grundlagen zur empirischen Studie
5 Empirische Untersuchung zu Einstellungen mit der REPERTORY GRID-TECHNIK
6 Konsequenzen für die Praxis und die weitere Forschung
7 Zusammenfassung und Fazit
8 Literaturverzeichnis
Kommunikation statt Gewalt
Clemens Lorei (Hrsg,)
Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-621-1
Preis: 24,90 EUR
167 Seiten
Polizeiwissenschaftliche Analysen - Schriftenreihe der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, Band 32
Der Polizeiberuf ist anspruchsvoll – immer wieder kommt man als Polizeibeamtin und Polizeibeamter in Situationen, in denen das polizeiliche Ziel nicht einfach zu erreichen ist, in denen Konflikte mit dem Gegenüber ausgetragen werden müssen oder in denen man an die Grenzen seiner Möglichkeiten stößt. Erfolgreiche Polizistinnen und Polizisten zeichnen sich dadurch aus, dass sie gerade auch in solchen Situationen, die scheinbar kaum zu lösen sind, Lösungen (ver-)suchen und auch teilweise finden. In schwierigen Konfliktsituationen mit einem Gegenüber kann mitunter der Einsatz von Gewalt vermieden werden indem geschickt kommuniziert wird.
Andere schwierige Situationen existieren, in denen übliche polizeiliche Handlungen und Methoden zu Erreichung des polizeilichen Ziels nicht erfolgreich sind. Hier kann der Einsatz von ungewöhnlichen Alternativen und Strategien mitunter helfen.
Diese beiden Aspekte wie Polizei auf unterschiedlichen Wegen ihr Ziel erreicht sind wissenschaftlich noch wenig betrachtet. Die hier vorliegenden Studien, die in Hessen und Österreich durchgeführt wurden, stellen deshalb dieses Einsatzhandeln in ihren Fokus.
Inhalt:
Clemens Lorei
1 Einleitung
Clemens Lorei, Kerstin Kocab & Karoline Ellrich
2 Theoretischer Hintergrund
2.1 Polizei & Gewalt
2.2 Kommunikation
2.3 Deeskalation
Clemens Lorei, Kerstin Kocab & Karoline Ellrich
Studie 1 in Hessen
3 Methode
3.1 Befragte Personen
3.2 Erhebung
3.3 Auswertung
4 Ergebnisse
4.1 Kategorie Kommunikation
4.2 Kategorie Alternativen
4.3 Metaergebnisse
5 Fazit der Studie 1 in Hessen
5.1 Polizeiliche deeskalierende Kommunikation
5.2 Kriterien „guter polizeilicher Kommunikation“ bzw. „guter Einsatzlösungen“
5.3 Aus- und Fortbildung
5.4 Methodik
Clemens Lorei & Thomas Greis
Studie 2 in Österreich
6 Methode
6.1 Befragte Personen
6.2 Erhebung
6.3 Auswertung
7 Ergebnisse
7.1 Prämierung
7.2 Eingesetzte Kommunikationstechniken
7.3 Fazit eingesetzte Kommunikationstechniken und kommunikative Aspekte
7.5 Metaergebnisse
8 Fazit Studie 2 Österreich
8.1 Polizeiliche deeskalierende Kommunikation
8.2 Kriterien „guter polizeilicher Kommunikation“ bzw. „guter Einsatzlösungen“
8.3 Aus- und Fortbildung
8.4 Methodik
9 Literatur
10 Anhang
Verantwortlich Denken und Handeln in komplexen Umwelten
Monika Eigenstetter, Silke Darlington & Fiona Klingels (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3-86676-536-8
Preis: 19,80 EUR
291 Seiten
Hintergründe, Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten
Verantwortliches Handeln ist gefordert von Einzelnen und von Organisationen, wenn es um Sicherheit geht. Verantwortliches Handeln umfasst die konstruktive Auseinandersetzung mit dem komplexen Spannungsfeld von Sicherheit, Qualität und Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit.
Sicherheit wird über Organisationsstrukturen und -kulturen bedingt, aber auch durch zahlreiche individuelle Entscheidungen Einzelner. Im Sinne der Sicherheit verantwortungsvoll gestaltete Organisationen zeichnen sich durch professionelle Strukturen, z.B. Ethikkodizes, Compliance- oder Governance-Strukturen und Meldesysteme, aus. Eine besondere Ethik und Fairness sowie Vertrauen auf Team- und Organisationsebene sind Ausdruck verantwortungsförderlicher Organisationskulturen und bilden das Fundament der „Just Culture“. Dagegen führt eine Überbetonung von Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Werten in den Organisationen zu einem erhöhten Stresserleben und zu vermehrtem unverantwortlichem Verhalten. Nicht zuletzt muss die Technik entlang der Bedarfe des Nutzers gestaltet sein, damit der Mensch auch weiterhin seiner Rolle als Adressat der Verantwortung gerecht werden kann.
Mit einem Querschnitt aus verschiedenen Branchen werden im vorliegenden Band Grundlagen und Praxisrelevanz verknüpft: Reflexionen und Fallbeispiele aus der Luftfahrt, der inneren und äußeren Sicherheit, der Medizin sowie einem Architektur- und Infrastrukturunternehmen machen die alltäglich zu lebende und im Alltag tatsächlich gelebte Verantwortung deutlich. Dieser Band soll demnach:
• für „den ethischen Gehalt“ sicherheitsrelevanter Praxis sensibilisieren,
• durch die Fokussierung auf Verantwortung individuelle und organisationale Resilienz fördern und Ansatzpunkte für Interventionen identifizieren,
• Spannungsfelder zwischen Ethik und Sicherheit betrachten und Bezug zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen herstellen,
• und Folgen von Managemententscheidungen im Guten wie im Schlechten aufzeigen und Best Practice Beispiele vorstellen.
Die „Plattform Menschen in komplexen Arbeitswelten e. V.“ versteht sich als Ansprechpartner für Personen, die sich mit Denk- und Handlungsweisen unter komplexen technischen und sozialen Bedingungen auseinandersetzen. Sie veranstaltet Workshops und Tagungen, koordiniert Beratungs-, Forschungs- und Trainingsprojekte, unterstützt Publikationen relevanter Forschungsergebnisse und vernetzt interdisziplinär Human-Factors-Praktiker und -Wissenschaftler aus dem europäischen Raum.
Die Plattform im Internet: www.plattform-ev.de
Inhalt
I Vorwort
Warum gibt es „etwas“ und nicht „nichts“?
II Grundlagen
1 Eine Annäherung an das Konstrukt Verantwortung im Kontext von Sicherheit
2 Führungsethik in sicherheitsrelevanten Arbeitskontexten
3 Teamresilienz als Beitrag zu schwierigen Entscheidungen in Ausnahmesituationen
4 Gestaltung von Vertrauenskultur in Projektteams unter den Bedingungen der Diversität
5 Compliance-Management – aktuelle Entwicklungen und Folgerungen für Einrichtungen des Gesundheitswesens
9 Sicherheitskultur in der Luftfahrt: ‚Just Culture’ als zukunftsweisender Weg
13 Current Intelligence: Expertise über Ethik und Sicherheit als nachrichtendienstliches Produkt
14 Militärisch-Operationelle Sicherheit: Der Soldat als Störfaktor?
18 Sicherheitskultur leben
Internationale polizeiliche Ermittlungen zur schweren transnationalen Kriminalität Bi- und plurilaterale Abkommen der Mitgliedstaaten der Europäischen Sicherheitsunion untereinander und mit Drittstaaten
Trygve Ben Holland (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2024
ISBN: 978-3-86676-852-9
Preis: 32,90 EUR
150 Seiten
Schriftenreihe Polizei & Wissenschaft
Vorliegendes Buch gibt – hauptsächlich in Form annotierter Listen – einen mit Fundstellen hinterlegten Gesamtüberblick über die zwei- und mehrseitigen polizeilichen Kooperationsabkommen zwischen den Mitgliedstaaten der EU und des EWR / der EFTA untereinander sowie im Hinblick auf Drittstaaten.
Am Beispiel Deutschland wird eine synoptisch-analytische Darstellung der Abkommenstypologie vorgenommen. In den Anhängen finden sich drei exemplarische Abkommen zwischen Deutschland und Albanien, Georgien und Polen sowie die inter-ministerielle Vereinbarung Nordrhein-Westfalen und Rumänien.
Inhalt:
Vorbemerkung
Methode
Einleitung
1 Synoptischer Blick auf Deutschland
A. Ratione Territoriae und Status Quo
A.1 Staaten Europäischer Erweiterungspolitik
A.2 Staaten Europäischer Nachbarschaftspolitik (Süd)
A.3 Staaten Europäischer Nachbarschaftspolitik (Ost) und Russland
A.4 EU-/EWR-Mitgliedstaaten und Schweiz
A.5 Amerikas
A.6 Arabische Staaten
A.7 Asiatischer Raum
B. Ratione Materiae bilateraler Abkommen mit deutscher Beteiligung
B.1 Abkommen unter deutscher Beteiligung mit Drittstaaten
B.2 Abkommen unter deutscher Beteiligung über die Zusammenarbeit der Polizei- (und Grenzschutz-)Behörden in Grenzgebieten
B.3 Abkommen unter deutscher Beteiligung auf Bundesebene und Vereinbarungen auf Bundeslandebene 19
B.4 (Geo-)Graphische Übersicht
C. Ausgewählte Abkommen anderer EU-/EFTA-Staaten
D. Kontext mit gegenwärtigen Entwicklungen auf EU-Ebene
E. Datenschutzrechtliche Perspektive auf transnationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden
2 Abkommen
Spannungsfeld Fiktion und Berufsalltag in deutschen Fernsehkrimis - Eine qualitative Studie anhand eines Vergleichs ausgewählter Kommissarinnen in Television und Realität
Barbara Steinhart
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-280-0
Preis: 19,80 EUR
164 Seiten
Die Diskussion über Fiktion und Realität in deutschen Fernsehkrimis ist so alt wie der erste Fernsehkrimi, der über die Bildschirme lief. Die Diskrepanz zwischen der Darstellung polizeilicher Arbeit im Fernsehen und der tatsächlichen Polizeiarbeit im Berufsalltag ist Fakt und lässt nicht nur den Sonntags-Tatort-Fan oftmals zweifeln. Vor dem Hintergrund der starken Nachfrage nach Fernsehkrimis und der Omnipräsenz dieser beliebten Formate im täglichen Programm deutscher Fernsehsender stellt sich die Frage, wie realitätsnah fiktive Polizeiarbeit wirklich ist, welche zum Teil gravierenden Unterschiede zum polizeilichen Berufsalltag existieren und warum. In diesem Spannungsfeld spielen die Interessen der Film- und Fernsehbranche wie auch der Polizei eine Rolle.
Die Autorin belegt das Spannungsfeld Fiktion und Wirklichkeit mittels einer Studie über die beliebten Fernsehkommissarinnen Lena Odenthal und Charlotte Lindholm aus Tatort sowie Bella Block. Deren qualitative und quantitative fiktive Polizeiarbeit stellt sie mit dem polizeilichen Berufsalltag realer Kommissarinnen aus Mordkommissionen in ganz Deutschland gegenüber. Unter Einbeziehung von Experteninterviews mit Schauspielerinnen, Mitarbeitern der Film- und Fernsehbranche, Drehbuchautoren und polizeilichen Vertretern deckt sie Hintergründe und verschiedene Interessenslagen in Bezug auf das Spannungsfeld Berufsalltag und Fiktion in deutschen Fernsehkrimis auf.
Inhalt: 1. Einleitung 1.1 Ziel und Aufbau der Arbeit 1.2 Forschungsstand und Rahmen der Arbeit 2 Der deutsche Fernsehkrimi und seine Protagonistinnen – ein Abbild der Wirklichkeit? – Situationsbeschreibung und Faktenlage 2.1 Situationsbeschreibung 2.1.1 Genre Kriminalfilm 2.1.2 Historie, Stellenwert und Bedeutung des deutschen Fernsehkrimis 2.1.3 Realismusanspruch des Fernsehkrimis 2.2 Kommissarinnen in Television und Realität 3 Die empirische Untersuchung des Spannungsfelds Fiktion und Berufsalltag – Methode und Vorgehensweise 3.1 Literaturrecherche 3.2 Inhaltsanalyse – Filmanalyse - Sequenzanalyse 3.3 Experteninterviews 4 Die audiovisuelle Darstellung von Kommissarinnen im deutschen Fernsehen 4.1 Die Auswahl: Lena Odenthal, Charlotte Lindholm, Bella Block 4.2 Ulrike Folkerts alias „Lena Odenthal“ in „Tatort“ 4.2.1 Charakterisierung ihrer Figur in Privat- und Arbeitsleben 4.2.2 Interaktion am Arbeitsplatz, Ermittlungstätigkeiten 4.2.3 Zusammenfassende Interpretation 4.3 Maria Furtwängler alias „Charlotte Lindholm“ in „Tatort“ 4.3.1 Charakterisierung ihrer Figur in Privat- und Arbeitsleben 4.3.2 Interaktion am Arbeitsplatz, Ermittlungstätigkeiten 4.3.3 Zusammenfassende Interpretation 4.4 Hannelore Hoger alias „Bella Block“ in „Bella Block“ 4.4.1 Charakterisierung ihrer Figur in Privat- und Arbeitsleben 4.4.2 Interaktion am Arbeitsplatz, Ermittlungstätigkeiten 4.4.3 Zusammenfassende Interpretation 5 Drei ausgewählte Kommissarinnen der deutschen Polizei in ihrem Berufsalltag 5.1 Die Auswahl: Leiterinnen und stellvertretende Leiterinnen von Mordkommissionen in Deutschland 5.2 Stellvertretende Leiterin der Mordkommission KK 01 5.2.1 Tätigkeitsfeld, Anforderungen und Rolle als Polizistin und Frau 5.2.2 Interaktion am Tatort/am Arbeitsplatz, mit Kollegen/innen, ihrem Umfeld und Tätern/Opfern 5.3 Leiterin der Mordkommission KK 02 5.3.1 Tätigkeitsfeld, Anforderungen und Rolle als Polizistin und Frau 5.3.2 Interaktion am Tatort/am Arbeitsplatz, mit Kollegen/innen, ihrem Umfeld und Tätern/Opfern 5.4 Stellv. Leiterin der Mordkommission KK 03 5.4.1 Tätigkeitsfeld, Anforderungen und Rolle als Polizistin und Frau 5.4.2 Interaktion am Tatort/am Arbeitsplatz, mit Kollegen/innen, ihrem Umfeld und Tätern/Opfern 5.5 Zusammenfassende Interpretation 6 Kommissarinnen im Fernsehen und im beruflichen Alltag – ein zusammenfassender Vergleich – Synthese Spannungsfeld Fiktion und Berufsalltag 7.1 Fiktion und Berufsalltag aus Sicht der Filmbranche 7.1.1 TV‐Kommissarinnen aus der Sicht ihrer Darstellerinnen 7.1.2 TV-Kommissarinnen aus der Sicht ihrer „Erfinder“ – Standpunkt einer Produzentin und eines Drehbuchautors 7.2 Die Darstellung von Fernsehkommissarinnen im Kontext zu Chancen und Konsequenzen für die Polizei 8 Resümee 9 Abkürzungsverzeichnis 10 Literaturverzeichnis
„Polizeibeamte! Vergeßt nicht“ Widerständiges und resistentes Verhalten Frankfurter Polizeibeamter im Nationalsozialismus
Lisa Schrimpf
Erscheinungsjahr: 2022
ISBN: 978-3-86676-761-4
Preis: 24,90 EUR
154 Seiten
Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e. V., Band 26
Die Deutsche Polizei war maßgeblich an den Verbrechen der Shoah beteiligt und für die Verfolgung und Ermordung von nicht zur „Volksgemeinschaft“ gehörenden Menschen verantwortlich. Es scheint daher schwer vorstellbar, dass es innerhalb dieser Täterorganisation Personen gab, die Verfolgten und Diskriminierten Hilfe zu Teil werden ließen und ihnen damit oftmals das Leben retteten. Die vorliegende Arbeit schließt an die wenigen bereits existierenden Studien zu widerständigen Polizisten in der Zeit des Nationalsozialismus an und untersucht sechs Fälle aus dem Umkreis der Frankfurter Polizei. Dabei werden sowohl die Ordnungspolizei als auch die Sicherheitspolizei in den Blick genommen, nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Nachkriegszeit gefragt und die Sozialisation der betreffenden Männer berücksichtigt. Gleichzeitig erfolgt eine kritische Reflektion des Widerstandsbegriffes und der Frage nach alternativen Kategorisierungen. Zentral sind die immer wieder auftretenden Ambivalenzen zwischen Resistenz und Konformität, zwischen Widerständigkeit und Täterschaft. Die Rekonstruktion der einzelnen Biographien ermöglicht dabei einen Einblick in die damalige Lebenswelt der Polizisten und zeigt, welche Handlungsspielräume innerhalb der Frankfurter Polizei existierten.
Inhalt:
1. Einleitung: „Polizeibeamte! Vergeßt nicht“
2. Die Frankfurter Polizei und der Nationalsozialismus
2.1. Die Herausbildung der Ordnungs- und Sicherheitspolizei
2.2. Der Aufbau der Frankfurter Gestapo
3. „Kraft meiner Stellung“: Erste Formen der Hilfe für politisch und „rassisch“ Verfolgte
3.1. Rettung einer jüdischen Familie
3.2. Die Verbreitung und Vernichtung interner Dokumente
4. „Auf dem Boden der Demokratie“: Der Leuschner-Kreis als gewerkschaftlicher Arm des 20. Juli
4.1. Zwei Rädchen im Uhrwerk
4.2. Rettungswiderstand und Konspiration in der Frankfurter Sicherheitspolizei
5. „Kolossale Verbindungen zu Leuten“: Der Kreis Rub als transnationales Netzwerk
5.1. Polizeiliche Quereinsteiger im Widerstand
5.2. Passangelegenheiten und Handlungen in der Peripherie des 20. Juli
6. Der Umgang mit den Taten nach 1945
6.1. Entnazifizierung und Meldebögen
6.2. Spruchkammerverfahren
7. Fazit: Ambivalenter (Non-)Konformismus
8. Quellen-, Literatur- und Abbildungsnachweis
Kooperative Sicherheitspolitik in Mittelstädten
Bernhard Frevel (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2007
ISBN: 978-3-86676-012-7
Preis: 24,90 EUR
419 Seiten
Studien zu Ordnungspartnerschaften und Kriminalpräventiven Räten
Schriften zur Empirischen Polizeiforschung: Band 7
Ordnungspartnerschaften, Kriminalpräventive
Räte, Runde Tische, Arbeitskreise Kriminalitätsvorbeugung, Sicherheitspartnerschaften
und andere themengleiche Gremien sind inzwischen in vielen Städten und
Gemeinden zu einem festen Baustein lokaler Sicherheits- und Ordnungspolitik
geworden. Während zwar das Wissen um die Existenz solcher institutionenübergreifenden
Kooperationen inzwischen gewachsen ist, ist die Kenntnis über die internen
Strukturen dieser Gremien, die Ziele, die Informationsgewinnung und -verarbeitung
sowie die Willensbildungsprozesse noch gering. Auch die Analyse der Akteure,
ihrer Interessen und ihrer Beteiligungsfähigkeit ist ein Desiderat.
Auf der Basis von Aggregatdatenanalysen der Polizeilichen Kriminalstatistik,
Sekundärauswertungen von Bürgerbefragungen, Inhaltsanalysen von
Protokollen und vor allem Experteninterviews mit Beteiligten aus dem Bereich
Polizei, Stadtverwaltung, Justiz und Zivilgesellschaft wurden in fünf
Fallstudien die Sicherheitskooperationen in nordrhein-westfälischen und
einer niedersächsischen Mittelstadt untersucht.
Neben einer umfassenden Vergleichsstudie, die die Bezugsgelder der kooperativen
Sicherheitspolitik vorstellt, die Gestaltung der Arbeit betrachtet und die
Akteure analysiert, geben zudem mehrere Aufsätze Einblicke in die einzelnen
Gremienarbeiten, wird die Aktivität der Polizei einer näheren Betrachtung
unterworfen und werden weitere Einblicke in die Grundstrukturen der Kooperationen
und deren Hintergründe vermittelt.
Das Buch dokumentiert die Ergebnisse eines Forschungsprojektes der Fachhochschule
für öffentliche Verwaltung NRW in Kooperation mit dem Institut für
Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
unter der Leitung von Bernhard Frevel.
Inhalt: Teil 1 Bernhard Frevel Kooperative Sicherheitspolitik in Mittelstädten Vergleichende Fallstudien zu den Grundlagen, der Gestaltung und den Wirkungen von Ordnungspartnerschaften und Kriminalpräventiven Räten Teil 2 Christian Miesner Angsträume und Sicherheitsgefühl in ihrer Wirkung auf lokale Sicherheitspolitik. Eine Fallstudie am Beispiel der Stadt Detmold Aiko Recke „Gemeinsam vorbeugen“? - Möglichkeiten und Grenzen kooperativer kommunaler Kriminalprävention am Beispiel der Mittelstadt Emden in Ostfriesland Axel Schön Idee und Gestaltung kooperativer Sicherheit in der Stadt – eine Fallstudie in der Stadt Gladbeck Claudia Kaup Gestaltung lokaler Sicherheitspolitik durch Koordination und Kooperation - Eine Fallstudie in der Stadt Rheine Maria Hunsteger-Petermann Kriminalprävention und Konfliktbewältigung durch akzeptanzorientierte Drogenarbeit – Eine Fallstudie am Beispiel der Drogenhilfe in Troisdorf Sascha Peter Grenzen und Möglichkeiten der Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik am Beispiel eines Städtevergleichs Philipp Kuschewski Die Polizei in lokalen Präventionsnetzwerken Arne Richter Kommunale Kriminalprävention - ein Aktionsfeld der staatlichen Schutzpolizei? Verena Schulze Politische Kultur als Basis für lokale Sicherheitskonzepte und Kriminalprävention. Ein Vergleich der Bedingungen in Deutschland und den Niederlanden Sanimir Osmic Das Kriminalitätsbild in der lokalen Berichterstattung - Eine exemplarische Studie der Münsteraner Tageszeitungen Ute Schlüter Kriminalität von (Spät-) Aussiedlern - Belastungszahlen, Ursachen und präventive Handlungsstrategien Inken Benthien Anti-Gewalt- und Zivilcourage-Training in der Schule - Eine Projektevaluation
Fußball und Sicherheit in Österreich Schriftenreihe: Kriminalwissenschaften in Theorie und Praxis Band 1
Ireen Christine Winter/Bernhard Klob
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-86676-213-8
Preis: 22,80 EUR
288 Seiten
Diese Forschungsstudie bietet erstmals eine Gesamtdarstellung zur Sicherheitslage in der österreichischen Fußball-Bundesliga aus der Perspektive der Fans, Vereine und Polizei. Die Ergebnisse der explorativen Untersuchung geben Aufschluss darüber, wie strategische Sicherheitsmaßnahmen, Einsatzplanung und Reaktionen in der Praxis umgesetzt werden. Darüber hinaus belegen sie mögliche Ursachen und Gewalt auslösende Faktoren im Fußball und geben einen Einblick in die Struktur der Fanszene in österreich. Abschließend werden umfangreiche Empfehlungen vorgestellt, die zur Gewährleistung sicherer Fußballspiele beitragen können.
Inhaltsverzeichnis 1. Einführung 2. Historische Entwicklung des nationalen Fußballsports 2.1. österreich als Wegbereiter des modernen Fußballs 2.2. Die Bundesliga im überblick 3. Fußballzuschauer 3.1. Zuschauerkategorien 3.1.1. Internationale Klassifizierung 3.1.2. Soziologische Ansätze 3.1.3. Ultra-Bewegung 3.2. Zuschauergewalt 3.2.1. Gewaltbegriff 3.2.2. Hooliganismus 4. Fußballspiele als Sportveranstaltungen 4.1. Terminologie 4.2. Rechtsgrundlagen 4.3. Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung 4.4. Aufgaben der Veranstalter 4.4.1. öFB und Bundesliga 4.4.2. Fußballvereine 4.4.3. Private Sicherheits- und Ordnerdienste 4.5. Aufgaben der Sicherheitsbehörden 4.5.1. Organisation 4.5.2. Befugnisse 4.5.3. Einsatztaktik (3-D) 5. Sicherheitsmanagement im Fußballsport 5.1. Sicherheitspolizeiliche Maßnahmen 5.1.1. Stadionsicherheit 5.1.2. Normverdeutlichung 5.1.3. Dokumentation 5.2. Hausrechtliche Maßnahmen 5.2.1. Personenbezogene Sanktionen 5.2.2. Vereinsbezogene Sanktionen 6. Methoden der empirischen Untersuchung 6.1. Befragungen 6.1.1. Online-Befragung 6.1.2. Fan-Interviews (Stadien) 6.1.3. Experteninterviews 6.2. Datenanalysen 6.2.1. Statistische Daten der Sicherheitsbehörden 6.2.2. Statistische Daten der Bundesliga 6.3. Beobachtungen 6.4. Analyse- und Darstellungsmethoden 7. Ergebnisse der empirischen Untersuchung 7.1. Stichproben 7.1.1. Online-Befragung 7.1.2. Fan-Interviews 7.2. Anzeigenstatistik 7.2.1. Gerichtliche Strafanzeigen 7.2.2. Verwaltungsstrafanzeigen 7.2.3. Tatverdächtige, Angezeigte und Verletzte 7.3. Selbstberichte zu Sicherheit und Gewalt 7.3.1. Sicherheit bei Bundesligaspielen und Gewaltfans 7.3.2. Selbsteinschätzung der Gewaltbereitschaft 7.3.3. Prävalenzen und Inzidenzen zu Gewalttaten und Delikten im Fußball 7.3.4. Anzeige 7.3.5. Sicherheitsmaßnahmen 7.3.6. Risikofans 7.3.7. Alkoholkonsum 7.4. Stadionverbote 7.4.1. Bewertung der Experten 7.4.2. Wirksamkeit 7.4.3. Umsetzung 7.4.4. Bundesliga-Statistik 7.5. Pyrotechnik 7.5.1. Einsatz im Stadion 7.5.2. Pyrotechnik-Verbot 7.6. Private Sicherheits- und Ordnerdienste 7.6.1. Einstellung zu Ordnern 7.6.2. Ausbildung und Qualität der Ordner 7.6.3. Ordnereinsatz in der Bundesliga 7.6.4. Verhältnis zur Polizei 7.7. Polizei 7.7.1. Fans und Polizei 7.7.2. Uniformierte Kräfte 7.7.3. Szenekundige Beamte 7.7.4. Polizeieinsatz bei Spielen 7.7.5. Polizeiorganisation bei Spielen 7.7.6. Sonstige sicherheitspolizeiliche Maßnahmen 7.8. Sonstige Maßnahmen 7.8.1. Videoüberwachung 7.8.2. Bauliche Maßnahmen im Stadion 7.8.3. Organisatorische Maßnahmen 7.8.4. Verhaltensorientierte Maßnahmen 7.9. Fanarbeit 7.10. Medien 8. Diskussion 8.1. Fußballvereine 8.2. öFB und Bundesliga 8.3. Private Sicherheits- und Ordnerdienste 8.4. Polizei 8.5. Fanarbeit/Fanprojekte 9. Zusammenfassung 10. Nach Fertigstellung der Forschungsstudi 10.1. Kooperationsvereinbarung BMI, öFB und Bundesliga 10.2. Präventionskampagne "Welle gegen Gewalt - Sei dabei!“ 10.3. Pyrotechnikgesetz (PyroTG 2010) 10.4. Einführung hauptamtlicher SKB 10.5. Nachfolgestudie zur Ausbildung und Professionalisierung von Szenekundigen Beamten 10.6. Sicherheitspartnerschaft BMI und öBB Anhang A. Online-Fragebogen B. Leitfaden für Interviews vor den Stadien C. übersicht der Maßnahmen und ihrer Einschätzung D. Abbildungsverzeichnis E. Tabellenverzeichnis F. Literaturverzeichnis
Tagungsband Forschung, Bildung, Praxis im gesellschaftlichen Diskurs
Polizeiakademie Niedersachsen (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-723-2
Preis: 38,00 EUR
240 Seiten
Inhalt:
Grußwort
Eine Liebeserklärung an unsere Demokratie
Boris Pistorius
Begrüßung – KeyNote - Impulse
Begrüßung
Carsten Rose, Sabrina Schönrock, Friedel Durben
Demokratie schützen - zur Rolle der Institutionen und ihrer Mitwirkenden
Andreas Voßkuhle
Vom Wesen einer demokratischen Polizei
Dirk Götting
Forschung und Polizei. Projekte – Studien – Thesen
Rassismus und Diskriminierung in der polizeilichen Praxis
Tobias Singelnstein
„Dicke Bretter bohren“ – Begünstigende und behindernde Faktoren auf dem Weg zu einer kultursensiblen und rassismuskritischen Polizeikultur
Rafael Behr
Zum Beitrag der politischen Bildung zu einer demokratischen Polizeikultur
Hans-Gerd Jaschke
„Racial profiling möchte ich da gar nicht groß negieren oder von der Hand weisen“.
Rassismus und Polizeiarbeit. Eine qualitative Studie zu rassismusrelevanten Erklärungs- und Handlungsmustern von Polizist*innen in NRW
Kathrin Schroth, Karim Fereidooni
Kategorisieren von Menschen. Eine Konzeption für die Erforschung polizeilicher Diskriminierung
„Die Pizza” und „der Antisemitismus”. Antisemitismusprävention als Handlungsfeld in der Polizeiausbildung. Eine Projektvorstellung
Sarah Jadwiga Jahn
Polizei und Shoa – oder vom Umgang mit geschichtlicher Verantwortung in der Polizei Niedersachsen
Dirk Götting
Sexismus, sexuelle Gewalt und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts
Laura Saldarriaga
Über- und Unterordnen – Von den Mühen, Geschlechterverhältnisse in Ordnung zu halten
Diana Lengersdorf, Kai Seidensticker
Aktivist*innen im Polizeidienst? Vorteile und Herausforderungen des LSBTIQ*-Aktivismus für die demokratische Polizei
Verena Molitor, Tatiana Zimenkova
Beyond Equality, Beyond Difference – zur Begegnung von Polizei und Homosexualität
Richard Lemke
Tagung Forschungslandschaften – Kongress Demokratische Polizei – Ausblick auf Forschung und Polizei
Daniela Klimke
Ausstellung aktueller Projekte und Initiative aus der Forschung und von den Polizeien
Cathrin Bergjohann
Demokratische Polizei – In, auf, über, durch und mit dem Enterprise Social Network der Polizei Niedersachsen
Till Maurer
Strukturierte Einsatznachbereitung (sEN) in der AAO der Polizei Niedersachsen
Jan L. Lorenz
Hamburg
Eva Groß, Stefanie Kemme, Ulrike Zähringer, Julia Clasen, Anabel Taefi, Joachim Häfele
FOSPOL - Die Forschungsstelle für strategische Polizeiforschung an der Akademie der Polizei Hamburg
Nils Zurawski, Wolfgang Weidemann, Annabelle Möhnle, Franziska Franz
Das Institut für transkulturelle Kompetenz (ITK) der Akademie der Polizei Hamburg auf dem Kongress Netzwerk Demokratische Polizei in Hannover
Sonja Clasing
DemoRes
Martin Kagel
Deutsche Hochschule der Polizei
ZuRecht – Die Polizei in der offenen Gesellschaft
Maike Kreyenborg, Franziska Ludewig, Kristin Weber
Das Modellprojekt Politische Bildung und Polizei
Philipp Kuschewski
Sachsen
Christoph Meißelbach
Sachsen-Anhalt
Thomas Enke, Nicole Bartsch
Hessen
und Verwaltung. Eine Handreichung für Lehrende und Interessierte
Katharina Seip
Bundeskriminalamt
Thorsten Heyer
LSBTIQ-Nordverbund
Gelebte Diversität, Ansprechpersonen für LSBTI der Polizei im Nordverbund HH, SH und Niedersachsen
Leon Dietrich
Leuphana-Universität Lüneburg
DFG-Forschungsprojekt „Polizei, Politik, Polis – Zum Umgang mit Geflüchteten in der Stadt“
Sybille Münch, Leonie Jantzer
Polizeiliche Bildung. Demokratische Werte.
Gesellschaftliche Herausforderungen.
Freiheit: wozu? Von Sicherheit und Freiheit in einer digitalisierten, demokratischen Gesellschaft – eine Skizze
Marina Weisband
Zusammenarbeit von Polizei und Zivilgesellschaft
Michael Parak
Workshop „Zivilgesellschaft und Polizei - Aktuelle Diskurse zu Rassismus und Vorurteilen aus politikwissenschaftlicher Sicht“
Jochen Christe-Zeyse
Workshop „Tut sich die Polizei schwer mit Demokratie und Menschenrechten?
Und wenn ja: Gibt es nachvollziehbare Gründe dafür?“
Tobias Trappe, Jonas Grutzpalk
Workshop „Übungen (zum Erleben) aus dem Interkulturellen Training“
Martin Herrnkind
Workshop „Polizeiliche Kulturen. Analyse von Beurteilungsstrategien und Handlungsmustern auf Meso- und Mikroebenen der Organisation“
Kathrin Hartmann, Peter Schmidt
Workshop „DiskussionsRaum“
Heike Krischok, Henrik Dosdall
Workshop „Demokratische Resilienz in der Personalauswahl“
Markus Thielgen, Stefan Schade
Demokratiestärkung. Polizeiliche Führungs- und Organisationsaufgabe.
Ist die offene Gesellschaft in Gefahr? Zur Rolle von Führungskräften im Wettbewerb der Narrative
Dirk Heidemann
Demokratiestärkung als Führungsaufgabe
Ralf Leopold
Die Verhinderung von Radikalisierungsgefahren als besondere Herausforderung für moderne polizeiliche Führung
Erste Erkenntnisse und Ausblick für weiteres Handeln
Carsten Rose, Sabrina Schönrock, Friedel Durben
Sicherheitsgefüge zwischen Staat und Zivilgesellschaft: Eine theoretische Konzeptualisierung ihres Verhältnisses und empirische Untersuchung lokaler Sicherheitsbündnisse
Frauke Reichl
Erscheinungsjahr: 2023
ISBN: 978-3-86676-825-3
Preis: 34,90 EUR
341 Seiten
In ihrer Dissertation befasst sich Frauke Reichl mit dem Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft in der Sicherheitsproduktion, genauer mit dem Polizieren durch Bürger:innen. In einem ersten theoretischen Teil entwirft sie dazu eine theoretische Konzeptualisierung, mithilfe derer das breite Feld bürgerschaftlichen Polizierens differenziert werden kann. In einem zweiten Schritt betrachtet sie empirisch eine umrissene Kategorie bürgerschaftlichen Polizierens: nämlich jene Gruppen, die u.a. polizeilich akzeptiert und gewaltlos agieren. Diese werden als lokale Sicherheitsbündnisse analysiert, in denen Aushandlungsprozesse zwischen Staat und Zivilgesellschaft, hier also zwischen Polizei und Gruppen, stattfinden. Dabei schließt die Arbeit Forschungslücken in diesem in Deutschland bislang wenig beforschten Feld und liefert Ansätze für weitere Untersuchungen.
Inhalt:
Editorial
1 Einleitung
1.1 Forschungsgegenstand
1.1.1 Der Begriff des Polizierens
1.1.2 Formen polizierender Bürgergruppen in Deutschland
1.1.3 Der Forschungsgegenstand polizierende Bürgergruppen
1.2 Forschungsstand
2 Zivilgesellschaft & bürgerschaftliches Engagement
2.1 Zivilgesellschaft
2.1.1 Definitionen von Zivilgesellschaft
2.1.2 Zivilgesellschaft & soziales Kapital
2.1.3 Spannungsfelder der Zivilgesellschaft
2.1.4 Zivilgesellschaft & polizierende Bürgergruppen
2.2 Bürgerschaftliches Engagement
2.2.1 Ehrenamt & bürgerschaftliches Engagement in historischer Perspektive
2.2.2 Ehrenamt
2.2.3 Bürgerschaftliches Engagement
2.3 Bürgerschaftliches Polizieren in der Zivilgesellschaft
3 Staat & Sicherheitsproduktion
3.1 Der „Leviathan“ – theoretische Überlegungen zum staatlichen Gewaltmonopol
3.2 Max Webers Staatsdefinition
3.3 Der Staatszweck Sicherheit
3.3.1 Der Sicherheitsbegriff & seine Erweiterung
3.3.2 Der Staatszweck Sicherheit & das Gewaltmonopol
3.4 Foucaults Staatsverständnis & die Gouvernementalität
3.4.1 Gouvernementalität & Staat
3.4.2 Gouvernementalitätsstudien
3.4.3 Gouvernementalität & Sicherheitsproduktion
3.5 Die Pluralisierung der Sicherheitsproduktion, Gewaltmonopol & Gouvernementalität
3.6 Polizierende Bürgergruppen & ihr Verhältnis zum Staat
4 Vigilantismus – Begriffe, Erklärungen, theoretische Ansätze
4.1 Theorie der Gegenbewegung oder frontier-Theorie?
4.2 Vigilantismus als establishment violence
4.3 Vigilantismus im Kontext von Rechtsextremismus
4.4 Vigilantes Handeln im Verhältnis zum Staat
4.5 Kriterienbasierte Ansätze & ein root concept
4.6 Vigilantismus als Ausgangspunkt zur Auseinandersetzung mit polizierenden Bürgergruppen
5 Konzeptualisierung des Verhältnisses polizierender Bürgergruppen zum Staat
5.1 Das Verhältnis zur Gewalt
5.2 Die institutionelle Anbindung an die Polizei
5.3 Die normative Ausrichtung
5.4 Zusammenführung der Dimensionen
6 Methodik
6.1 Recherche & Sampling
6.1.1 Recherche
6.1.2 Sampling
6.2 Interviewführung
6.2.1 Offene Leitfadeninterviews
6.2.2 Leitfadenerstellung
6.2.3 Die Nutzung unterschiedlicher Interviewmodi in einem Forschungsprojekt
6.2.4 Transkription
6.2.5 Datenschutz & Anonymisierung
6.3 Qualitative Inhaltsanalyse
6.3.1 Erstellung des Kategoriensystems
6.3.2 Pilotphase, Testen des Kategoriensystems & Hauptcodierung
6.3.3 Überblick: Schritte der Inhaltsanalyse & Wahl der „Werkzeuge“
6.4 Reflexion der gewählten Methodik
7 Bürgerschaftliches Polizieren
7.1 Struktur, Kontext, Gründungsphase(n) und Persistenz
7.1.1 Aufbau der Gruppen
7.1.2 Ortsbeschreibung
7.1.3 Phasen der Gruppengründung
7.1.4 Persistenz der Gruppen, Akquisestrategien & Motive der Mitglieder
7.1.5 Zwischenfazit: Warum gibt es die Gruppen?
7.2 Die Praxis der Gruppen
7.2.1 Praxis des Polizierens
7.2.2 Orientierung am Verhalten von (potenziellen) Täter:innen
7.2.3 Orientierung am Verhalten der Anwohnenden
7.2.4 Täter:innenvorstellung
7.2.5 Identifizierung von Verdächtigem & Abweichendem
7.2.6 Ziele & Wirksamkeitsperzeption
7.2.7 Zwischenfazit: Was tun die Gruppen?
7.3 Wissen & Anbindung an die Polizei als zentrale Kategorien präventiven bürgerschaftlichen Polizierens
7.3.1 Wissen
7.3.2 Das Verhältnis von Polizei & Gruppen
7.3.3 Lokale Sicherheitsbündnisse
7.3.4 Zwischenfazit: Wie stellt sich das Verhältnis zwischen Polizei und Gruppen dar?
8 Fazit
Literaturverzeichnis