Julia Haubeck
Gefahr von Rechts - Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und Präventionsmöglichkeiten der sozialen Arbeit
diejenigen rechtsextrem sind, die Symboliken wie Springerstiefel, Bomberjacken und kahl rasierte Köpfe provokant nach außen tragen. Doch ist der Rechtsextremismus lediglich auf diese Symboliken zu reduzieren? Sicherlich ist er das nicht! Rechtsextremismus zeichnet sich durch eine Vielfältigkeit aus, welche die rechte Szene attraktiv erscheinen lässt - besonders für junge Menschen. Charakteristisch sind die Verbreitung der Ideologie über die modernen und jugendtypischen Medien wie Internet und Musik und als Anreiz wird die Zugehörigkeit zur kraftstrotzenden Gemeinschaft idealisiert.
Die vorliegende Arbeit setzt sich vor allem mit dem jugendlichen Rechtsextremismus auseinander und fragt nach den Ursachen, die Jugendliche rechtsextrem werden lassen. Welche Orientierungen und Anziehungspunkte bieten rechtsextreme Gruppierungen und lassen sie attraktiv für Jugendliche erscheinen? Mit welchen Problemen haben junge Menschen in der heutigen Gesellschaft zu kämpfen, dass sie ausgerechnet in der rechten Szene Zuflucht suchen? Welche Bedeutung kommt dem Genderaspekt zu? Neigen nur Männer zu rechtsextremen Orientierungen oder haben die Frauen bereits aufgeholt?
Polizei und Soziale Arbeit beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit dem Phänomen des jugendlichen Rechtsextremismus. Jede Profession entwickelt eigene Strategien für präventives Handeln. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, dass Soziale Arbeit dabei der Einsicht folgt, dass Prävention vielseitig und abwechslungsreich gestaltet werden kann, um einen Zugang zu den betroffenen Jugendlichen zu erhalten. Es wird darauf hingewiesen, dass Präventionsarbeit in verschiedenen Stadien anzubieten ist, so dass auch Jugendliche, die bereits tief in der rechtsextremen Szene verankert sind, nicht aufgegeben werden sollten. Spezielle Aussteigerprogramme werden vorgestellt, wie EXIT-Deutschland, die ausstiegswilligen Jugendlichen Alternativen zum Rechtsextremismus auf zeigen und sie beim schwierigen Weg aus der rechten Szene unterstützen, wobei auch die Eltern mit einbezogen werden.
Inhalt
Inhalt:
Einleitung
1 Gefahr von rechts
1.1 Was ist rechts
1.2 Rechtsextremismus in der DDR und nach der Vereinigung
1.3 Rechtsextremismus – (k)ein männliches Phänomen
2 Ursachen
2.1 Vertrauensverlust in demokratische Werte
2.2 Die Familie als Ursache
2.3 Ursachen der Attraktivität rechtsextremer Orientierungen
3 Erscheinungsformen
3.1 Internet als Propagandaplattform
3.2 Musik – Verbreiter der Ideologie
3.3 Kleidung – Das Outfit der Rechten
3.4 Von rechtsextremen Organisationen und der Rekrutierung
Jugendlicher
3.5 NPD – Nationaldemokratische Partei Deutschland?
4 Rechtsextremismus und Gewalt
4.1 Rechtsextreme Gewalt
4.2 Rechte Jugendcliquen
4.3 Gewalttätige rechtsextreme Jugendcliquen
5 Prävention und Hilfen der sozialen Arbeit
5.1 Prävention der sozialen Arbeit
5.2 Primäre Prävention - Prävention in Kindertageseinrichtungen
5.3 Sekundäre Prävention - Begriffsbestimmung
5.3.1 Akzeptierende Jugendarbeit
5.3.2 Handlungsebenen der akzeptierenden Jugendarbeit
5.3.3 Akzeptierende versus gerechtigkeitsorientierte Jugendarbeit
5.3.4 Gerechtigkeitsorientierte Jugendarbeit
5.3.5 Handlungsebenen der gerechtigkeitsorientierten Jugendarbeit
5.4 Tertiäre Prävention – Trainingskurs im Strafvollzug
5.5 Aussteigerprogramme – Unterschied zu den Ansätzen Krafelds
5.5.1 EXIT – Deutschland : Arbeit mit den betroffenen Jugendlichen
5.5.2 EXIT – Deutschland : Elternarbeit
6 Fazit
7 Literaturhinweise
Unser Bild von Gewalt speist sich zu einem großen Teil aus der Berichterstattung in den Medien.
In der Regel werden dort nur spektakuläre Fälle der Öffentlichkeit präsentiert, wobei die Täter- und die Opferzuschreibungen klar verteilt scheinen: der Mann ist der Täter, Frauen, Kinder und alte Menschen sind die Opfer. Doch die Realität und die kriminologische Forschung belegen ein anderes Bild. Eine deutliche Mehrzahl der Opfer ist männlichen Geschlechts. Dies wird wenig öffentlich gemacht und mag nicht so recht zur Kenntnis genommen werden zu wollen. Doch annähernd jeder Junge und damit jeder Mann hat in seinem Leben Erfahrungen mit Gewalt gemacht, sei es als Opfer oder als Täter. Gewalt ist ein Bestandteil des männlichen Lebens und Aufwachsens.
In der vorliegenden Arbeit wird sich speziell mit männlichen Erfahrungen als Täter und Opfer von Gewalt auseinandergesetzt und der Frage nachgegangen, ob Gewalt tatsächlich eine männliche Domäne ist. Dabei wird sich mit dem Gewaltbegriff auseinandergesetzt und den Ursachen männlicher Gewalthandlungen nachgegangen, um dann den Stellenwert von Gewalt im Leben von Jungen und Männern als Opfer und Täter zu analysieren.
Inhalt
Einleitung
Teil I Gewalt – eine männliche Domäne
1 Gewaltkriminalität von Jungen und Männern im Spiegel der Statistik
1.1 Fallentwicklung und Aufklärung
1.2 Geschlechts- und Altersstruktur
1.3 Körperverletzung als häufigstes Gewaltdelikt
2 Geschichte männlicher Gewalt
2.1 Gewalt gab es immer und überall
2.2 Männliche Hegemonie und ihre Auswirkungen
2.3 Verhältnis von Modernisierung und Gewalt
Teil II Ursachen männlicher Gewalthandlungen
3 Männliche Sozialisation: vom Jungen zum Mann
3.1 Entwicklungsaufgaben
3.2 Probleme bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und die Folgen
3.3 Traditionelles Rollenbild der Geschlechter und ihr moderner Wandel
3.4 Der „Neue Mann”
4 Erklärungsansätze männlicher Gewalt
4.1 Biologische Erklärungsansätze
4.2 Triebtheori
4.3 Aggressionstheorien
4.4 Größere männliche Angstbereitschaft als Grund für das männliche Verhalten
4.5 Auf der Suche nach dem Nervenkitzel
Teil III Gewalt im Leben von Jungen und Männern
5 Jungen und Männer als Opfer von Gewalt
5.1 Innerfamiliäre Gewalt gegen Jungen
5.2 Sexuelle Gewalt gegen Jungen
5.3 Hilfsangebote für männliche Opfer sexueller Gewalt
5.4 Gewalt gegen Männer – Ergebnisse der Pilotstudie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
6 Jungen und Männer als Täter von Gewalt
6.1 Ausgeübte innerfamiliäre Gewalt von Männern
6.2 Ausgeübte sexuelle Gewalt von Männern
6.3 Gewaltkreislauf
6.4 Eigenverantwortliche Präventions- und Behandlungsansätze am Beispiel der Kontakt und Beratungsstelle “Männer gegen Männer Gewalt”
Teil IV Ausblick
7 Gewalt und Kriminalität in der Zukunft
8 Fazit
Literaturverzeichnis
Pia Sundermeier
Auf K.U.R.S. kommen – Konzeptioneller Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern.
Es findet eine Annäherung an das Phänomen der Sexualstraftaten und Sexualstraftäter ebenso statt wie sich mit der Ursachenforschung zu sexuellen Abweichungen und den sogenannten Täterprofilen auseinandergesetzt wird. Die Behandlung von Sexualstraftätern und der Umgang mit ihnen werden einer genauen Analyse unterzogen. Dabei werden medizinische wie juristische Aspekte berücksichtigt. Die Neuerungen im Umgang mit Sexualstraftätern in Niedersachsen werden dargestellt und die Rolle der Sozialen Arbeit in ihrer Funktion als Bewährungshilfe.
Inhalt
Einleitung
TEIL I – Grundlagen eines Phänomens
1 Sexuelle Delinquenz – Definitionen und ihre Begriffserklärungen
2 Historischer Überblick: Sexualverbrechen
3 Ausmaß von Sexualdelikten in Deutschland
4 Formen von Sexualdelinquenz
TEIL II – Ursachen und Täterprofile
5 Ursachen sexualisierter Gewalt
5.1 Internationale Klassifikationssysteme
5.2 Traditioneller Erklärungsansatz der Ursachen sexualisierter Gewalt
5.3 FINKELHOR: Versuch der Erklärung des sexuellen Missbrauchs
6 Typologisierung und Differenzierung von Sexualstraftätern
6.1 Tätertypologisierung nach GROTH
6.2. Täterstrategien/Abwehrstrategien/Selbstbild der Täter
TEIL III - Behandlung und Umgang mit den Tätern
7 Konservativer Umgang mit Sexualstraftätern
7.1 Entwicklungen der gesetzlichen Grundlage
7.2 Sozialtherapie und sozialtherapeutische Einrichtung
7.3 Das Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS)
8 Rückfallrisiko und Rückfälligkeit
8.1 Untersuchungsergebnisse zur Rückfälligkeit
8.2 Rückfallrisiken und das Restrisiko
9 Innovative Behandlungsprogramme
9.1 K.U.R.S. Niedersachsen
9.2 Innovative Behandlungsprogramme am Beispiel einer Fallvignette
TEIL IV – „Wegsperren für immer?“ – Fazit und Diskussion
10 Ausblick und Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang
Ein sehr aktuelles und immer wieder heiß diskutiertes Thema wird hier behandelt: das abweichende Verhalten jugendlicher und damit überwiegend junger männlicher Menschen anderer Nationalität oder anderen Ursprunges als die deutsche Nationalität. Es geht um junge Menschen mit Migrationshintergrund und die Frage nach überproportionaler Häufigkeit abweichenden Verhaltens dieser Gruppe. Gerade von der Politik werden häufig Ängste mit Kriminalität geschürt und Stimmung gegen Menschen mit Migrationshintergrund zu Wahlkampfzwecken erzeugt. In vielen Teilen der Bevölkerung kommt diese Botschaft an und wird gerne aufgegriffen. Dabei werden Begriffe wie „Ausländer, Zuwanderer, Migranten, etc.“ nicht differenziert sondern häufig synonym verwendet.
Eine Auseinandersetzung mit der Polizeilichen Kriminalstatistik, mit den Kriminalitätstheorien und der Strafverfolgungskultur soll die Diskussion um „kriminelle Ausländer“ versachlichen. Es wird verdeutlicht, welche Vorurteile und Stereotypen in der Gesellschaft bestehen und welche Rolle die Medien im Kriminalisierungprozess leisten. Es wird aufgezeigt, wie mit den dargelegten Problemen auf sozialarbeiterischer, kommunaler und gesellschaftlicher Ebene umgegangen werden kann.
Inhalt
Inhalt
Einleitung
1 Der Mythos von „Ausländerkriminalität“
1.1 Wer ist ein „Ausländer“
1.1.1 Ausländer, Zuwanderer, Migranten
1.1.2 „Gastarbeiter“
1.1.3 Aussiedler und Spätaussiedler
1.1.4 Asylbewerber/ Flüchtlinge
1.2 Vorurteile und Stereotype in der Gesellschaft
1.3 Die Rolle der Medien im Kriminalisierungsprozess
1.4 Lebensbedingungen junger Zuwanderer
2 Die Realität: Ausländerkriminalität in Zahlen
2.1 Die Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik
2.2 Nichtdeutsche Tatverdächtige
2.2.1 Illegale, Durchreisende und Touristen
2.2.2 Nichtdeutsche Wohnbevölkerung
2.2.3 Aussiedlerjugendliche
2.2.4 Asylbewerber/ Flüchtlinge
2.3 Anzeigebereitschaft
2.4 Kriminalität im Dunkelfeld
3 Ursachen von Delinquenz und Gewalt jugendlicher Zuwanderer
3.1 Jugenddelinquenz als Übergangsphänomen
3.2 Geschlechtsspezifische Differenzierungen
3.3 Sozioökonomische Belastungen der Familie
3.4 Ungünstige Sozialisationserfahrungen im familiären Umfeld
3.5 Mangelnde Bildungserfolge und Zukunftsperspektiven
3.6 Ethnische Segregation und sozialräumliche Polarisierung
3.7 Deviante und gewaltunterstützende Jugendgruppen
3.8 Kollektivistische Orientierungen und Handlungsmuster: Ehre, Männlichkeit, Freundschaft
3.9 Drogen- und Alkoholproblematik
4 Strafverfolgung
4.1 Unterschiedliche Behandlung von deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen
4.2 Diskriminierung oder Stigmatisierung?
5 Realer Umgang mit dem Mythos
5.1 Programme und Maßnahmen zur Kriminalitäts- und Gewaltprävention
5.2 Vorstellung erfolgreicher Projekte
5.2.1 Anti- Aggressions- Kurse
5.2.2 „Mitternachtsport“
6 Fazit
Literatur